Reden wir über:Neue Hoffnung

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Bernhard Schäfer (Foto: Christian Endt)

Museumsleiter Bernhard Schäfer will den Förderverein retten

Interview Von Anja Blum

Seit 20 Jahren wird das Museum der Stadt Grafing von seinem Förderverein personell wie finanziell unterstützt - für den Leiter des Hauses, Bernhard Schäfer, eine unschätzbar wichtige Hilfe. Mittlerweile aber haben die Verantwortlichen alle schon ein ziemlich hohes Alter erreicht - der Jüngste wird bald 72, zwei sind über 80. Deswegen, und weil bislang kein Nachwuchs in Sicht war, plante der Vorstand bereits die Auflösung des Fördervereins bis Ende des Jahres. Am Donnerstagabend haben die Mitglieder auf ihrer Versammlung über die Zukunft des Vereins diskutiert - und nun scheint wieder alles offen zu sein. Historiker Schäfer () berichtet von der richtungsweisenden Zusammenkunft.

SZ: Herr Schäfer, Sie sagten vorab, Sie seien gegen die Auflösung des Fördervereins und wollten bei der Versammlung dementsprechend das Wort ergreifen. Haben Sie Gehör gefunden?

Bernhard Schäfer: Ja, auf jeden Fall. Und nicht nur das. Es hat sich gezeigt, dass viele Mitglieder denken wie ich - und die Flinte nicht so schnell ins Korn werfen wollen.

Heißt das etwa, es haben sich Freiwillige für die Vorstandsarbeit gemeldet?

Nein, das nicht, zumindest noch nicht konkret. Es ist keiner aufgesprungen und hat sich für den Posten des Vorsitzenden gemeldet. Aber viele haben bekundet, dass sie wollen, dass der Förderverein weiter besteht, und dass sie bereit sind, daran auch mitzuwirken. In welcher Form auch immer. Der Tenor war jedenfalls: "Das schaffen wir schon!"

Wie viele der gut 170 Mitglieder waren denn da?

In etwa 30. Das ist aber durchaus eine gute Resonanz.

Und die positiven Wortmeldungen haben Sie persönlich erleichtert?

Ja, sehr. Ich habe einfach gemerkt, dass ich mit diesem Wunsch nicht alleine dastehe - und das ist schön.

Wie wird es nun weitergehen?

Jetzt wird die Suche nach neuen Verantwortlichen intensiviert. Denn es reicht einfach nicht aus, generell zur Mitwirkung aufzurufen, so etwas lesen die Leute, legen es weg und vergessen es. Wenn solche allgemeinen Appelle keine Resonanz finden, darf man nicht enttäuscht sein.

Was schlagen Sie also vor?

Man muss ganz offensiv mit so etwas umgehen, das heißt, potenzielle Kandidaten unbedingt persönlich ansprechen, nur so kann man etwas erreichen. Wir werden also jetzt die Liste der Mitglieder durchgehen und überlegen, wer vielleicht ein Amt übernehmen könnte.

Wieso haben Sie das in der Vergangenheit nicht schon längst getan? Das Problem war doch bekannt ..

. Ich habe dem Vorstand schon vor einiger Zeit ein paar Namen, die meiner Meinung nach infrage kommen, genannt, aber mich ansonsten nicht berufen gefühlt, mich einzumischen. Aber das hat sich geändert. Wir müssen da jetzt alle zusammen helfen.

Sind Sie enttäuscht von den bisherigen Verantwortlichen?

Nein, gar nicht, man muss der alten Vorstandschaft zugestehen, dass der Elan irgendwann einfach erlahmt. Jetzt geht es halt darum, Jüngere zu finden, die mitmachen wollen. Aber das kriegen wir hin, da bin ich jetzt sehr optimistisch.

Wie sieht der Zeitplan für die Rettung des Fördervereins nun aus?

Wir haben Zeit bis zur nächsten Versammlung im Herbst. Bis dahin sollten wir neue Kandidaten haben.

© SZ vom 24.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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