Reden wir über:Ein Benefizkonzert für Asylhelfer

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Im Herbst will Klaus Eberherr mit seinen Bandkollegen die Musik mit einem guten Zweck verbinden: Sie spielen Konzerte zu Gunsten der Asylhelferkreise. (Foto: privat)

Klaus Eberherr von der Band "Explizit" zeigt Engagement

Interview von Lea Weinberg

Eigentlich spielt die fünfköpfige Cover-Band Explizit nur auf Veranstaltungen und ohne einen bestimmten Zweck. Im Herbst will Klaus Eberherr aus Kirchseeon mit seinen Bandkollegen Jürgen Fehlner, Josef Gaar, Herbert Lang und Sabine Appeltauer die Musik mit einem guten Zweck verbinden: Sie spielen drei Konzerte zugunsten der Asylhelferkreise. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.

SZ: Wie und wann sind Sie auf die Idee gekommen, zugunsten von Flüchtlingen zu spielen?

Klaus Eberherr: Der Gedanke eines Benefizkonzertes ist lange gereift mit dem Kirchseeoner Pfarrer Pater George. Wir kennen uns ganz gut, und er hat dann gefragt, ob wir nicht was machen wollen, dann ist der Gedanke weiter gereift, für Flüchtlinge zu spielen. Ich bin selbst zu 50 Prozent Flüchtling, meine Mutter ist Sudetendeutsche. Aus Erzählungen meiner Großmutter und Mutter habe ich erfahren, wie so etwas ist, wenn man mit dem, was man am Leib hat, in die Fremde muss. Und heutzutage kommt noch die Sprachhürde dazu.

Wie haben Ihre Bandkollegen reagiert?

"Ja, mach' ma!", haben sie gesagt. Ich hab die gar nicht großartig überreden oder überzeugen müssen. Wir haben alle viel Freude an der Musik und teilen diese auch gern mit anderen Leuten.

Wie hat man sich das vorzustellen und an wen geht der Erlös der Konzerte?

Der Gesamterlös wird den Asylhelferkreisen zu Gute kommen und zwar der Reinerlös. Wir stellen Licht und Soundanlage zur Verfügung, die haben wir auch selbst und auch die Musiker spielen umsonst. Wir wollen den Helferkreisen den Erlös spenden, damit sie unbürokratisch helfen können. Wenn dort mal etwas gebraucht wird, muss man für Geld erst einmal Anträge stellen; und wenn die etwas brauchen, zum Beispiel Lernbücher für die ehrenamtlich veranstalteten Deutschkurse, haben sie ein wenig Handgeld und können so schnell reagieren. Ich finde, dass die Helferkreise nicht die nötige Öffentlichkeit erfahren, man kriegt da wenig mit. Ich sehe das als Chance, dass man den Bekanntheitsgrad der Aylhelferkreise noch steigern kann.

Wie lange gibt es die Band schon?

Die Band gibt es mit dem Namen schon seit 15 Jahren. Allerdings in dieser Besetzung erst seit etwa drei Jahren.

Welche Art von Musik spielt ihr?

Grundsätzlich Cover-Musik, also Pop und Rock der letzten Jahrzehnte.

Wo spielt ihr normalerweise?

Primär auf privaten Feiern oder öffentlichen Veranstaltungen. Wir haben aber auch schon Konzerte gegeben, entweder mit anderen zusammen oder allein.

Wie viel wird der Eintritt kosten?

Aufgrund der Gema-Verordnungen ist es sinnvoller, keinen Eintritt zu verlangen. Wir stellen ein klassisches Spendenkörbchen auf, da kann jeder, dem es zumindest ein bisschen gefallen hat, etwas spenden.

Gab es schon Reaktionen auf die Konzertpläne?

Momentan sind wir noch in einem frühen Stadium der Planung, wir halten noch Absprache mit den Gemeinden und Organisationen. Bis jetzt war die Resonanz jedoch extrem positiv, alle Leute waren sofort Feuer und Flamme.

Wird das Projekt nach den drei Konzerten noch weitergeführt werden?

Es wird vorerst nur die drei Konzerte geben. Wir sind ja schließlich alle berufstätig und haben Familien, die das zwar schön finden, was wir machen - uns aber auch sehen wollen. Eventuell wird es nächstes Jahr weitergehen, ich kann mir auch vorstellen, als Solokünstler mit einem bayerischen Kleinkunst-Programm mit dem selben Zweck aufzutreten. Denn damit sich der Aufwand für uns als fünfköpfige Band lohnt, müssen mindestens hundert Menschen kommen, ein Soloprogramm wäre auch im bescheideneren Rahmen möglich und macht auch in kleineren Gemeinden wie Steinhöring, Bruck oder Baiern Sinn.

Die voraussichtlichen Termine der Band: Ebersberg: Samstag, 24. Oktober, im Pfarrheim an der Baldestraße, Markt Schwaben: Samstag, 31. Oktober, im Unterbräu an der Herzog-Ludwig-Straße, Kirchseeon: Freitag, 6. November, in der ATSV Halle am Sportplatzweg. Über die genauen Termine und Uhrzeiten informiert die Band durch Plakate.

© SZ vom 14.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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