Poing:Zusammenstoß mit Auto: Kaninchen landet unverletzt im Kühlergrill

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Die Fahrerin transportierte das Tier im Kühlergrill zur Polizeiinspektion Poing. (Foto: Polizei Poing)

Verfolgt von einem Marder lief das Tier frontal auf das heranbrausende Auto zu. Eigentlich ein Todesurteil.

Von Korbinian Eisenberger

Begegnungen mit Autos sind für Kaninchen in der Regel eine lebensgefährliche Angelegenheit, was die folgende Geschichte umso erstaunlicher macht. Eine 24-Jährige aus Poing fuhr in den späten Freitagabendstunden die Dorfstraße im Ortsteil Angelbrechting entlang.

Da ahnte sie noch nicht, dass sich in nächster Nähe zeitgleich eine Verfolgungsjagd zutrug. Am Straßenrand flüchtete ein Kaninchen vor einem hungrigen Marder - und wahrscheinlich hätte das Raubtier sein Abendessen auch bekommen - wäre da nicht diese Straße gewesen, auf der just in diesem Moment ein Auto durch die Nacht fuhr.

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Eigentlich ist es ein Todesurteil, wenn man hinter sich einen entschlossenen Jäger weiß und von vorne der Fluchtweg abgeschnitten wird. Wie es scheint, handelte es sich bei besagtem Kaninchen jedoch um ein besonders ausgefuchstes Exemplar.

Die Poingerin konnte einen Aufprall nicht verhindern

Statt sich der Verzweiflung hinzugeben, schlug das Tier stattdessen einen Haken und lief frontal auf das heranbrausende Auto zu. Die Poingerin bremste zwar, einen Aufprall konnte sie jedoch nicht mehr verhindern. Als sie ausstieg, um den Schaden zu begutachten, war die Überraschung groß.

Durch die Wucht des Aufpralls wurde eine Kunststoffverblendung beschädigt, wodurch das Kaninchen zwischen den Plastikverstrebungen hindurchrutschte. "Vermutlich schauten sich die Fahrzeugführerin und das Tier gegenseitig sehr erstaunt an", schreibt die Polizei Poing in ihrem Bericht.

Weil sich die Fahrerin nicht zu helfen wusste, transportierte sie das Tier im Kühlergrill zur Polizeiinspektion Poing. Wie es heißt, wurde dort die Abdeckung "etwas unsanft" entfernt und das Tier befreit. "Augenscheinlich unverletzt" habe sich das Kaninchen erst ein "wenig verwirrt vor der Polizeidienststelle umgesehen", bevor es schließlich davonhoppelte.

Ob der Marder sich über die Autofahrerin ärgerte, ist hingegen nicht bekannt, die Zündkabel sind jedenfalls noch nicht durchgebissen.

© SZ vom 02.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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