Poing:Letzte Ruhe unter Bäumen

Die Gemeinde ist ihrem Ziel, einen anonymen Bestattungsgarten zu errichten, einen Schritt näher gekommen. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung den Bebauungsplan für das Areal südlich der Straße Am Hanselbrunn und östlich vom Endbachweg gebilligt. Einwände von Trägern öffentlicher Belange hatte es kaum gegeben. Lediglich das Landratsamt hatte einige Anregungen zu den Plänen geäußert, unter anderem schlug die Naturschutzbehörde vor, aus ökologischen Gründen das Totholz in den Randbereichen zu erhalten. Diesem Wunsch will die Gemeinde allerdings nicht nachkommen, auch aus Sicht des Planers sollte bei einem Bestattungsgarten statt ökologischer Aspekte eher eine intakte und ausgewogene Eingrünung im Vordergrund stehen. Wie vor fast allen größeren Baumaßnahmen in Poing sollen auch auf dem Areal archäologische Untersuchungen stattfinden, das hatte auch das Landesamt für Denkmalpflege empfohlen.

Mit dem Bestattungsgarten reagiert die Gemeinde auf eine sich rapide ändernde Bestattungskultur. Immer wieder wurden Wünsche an die Zuständigen herangetragen, anonyme Bestattungen in Poing zu ermöglichen. Dies wird künftig möglich sein. Auf dem baumbestandenen Areal in der Nähe des bestehenden Friedhofs können bis zu 258 Urnengräber entstehen. Die Gräber werden lediglich mit Nummern markiert, Namen werden nicht zu finden sein. Das Bestattungsamt wird aber darüber Buch führen, wer in dem kleinen Garten begraben ist, so ist es vorgeschrieben.

© SZ vom 22.11.2016 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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