Poings Gemeinderäte haben's gut. Auch wenn es mal wieder länger dauert bei den Sitzungen, müssen sie nicht darben, denn gleich neben dem Eingang wartet stets eine Platte mit schön garnierten Schinken- und Käsesemmelchen auf sie. Die Grünen haben nun angeregt, dass hier künftig Bioware, möglichst aus der Region, serviert wird - genau wie bei allen anderen Bewirtungen der Gemeinde, etwa beim Neujahrsempfang. Man müsse ein Zeichen setzen und selbst mit gutem Beispiel vorangehen, begründete Werner Dankesreiter den Antrag.
Doch damit wird es erst einmal nichts: Zwar wurde zunächst sehr ausführlich im Gremium diskutiert, abstimmen ließ Bürgermeister Albert Hingerl (SPD) aber letztlich nicht, weil die Entscheidung, was bei gemeindlichen Veranstaltungen serviert wird, allein in seinen Zuständigkeitsbereich fällt. Und Hingerl ließ durchblicken, dass er auch künftig auf eine Zusammenarbeit mit regionalen Anbietern setzten will. Diese hätten nach eigenen Angaben ein Problem mit einer Bio-Vorgabe und könnten dann die Sitzungs-Brotzeiten gar nicht mehr oder nur mit deutlich höherem Aufwand und damit auch Preis anbieten. "Ich habe als Bürgermeister auch Verantwortung, was die Firmen und Geschäfte am Ort betrifft", sagte Hingerl. Es könne unmöglich Ziel des Antrags sein, diese künftig von Aufträgen auszuschließen. Die meisten Gemeinderäte teilten Hingerls Meinung, dass Regionalität und die Zusammenarbeit mit örtlichen Firmen Vorrang haben müsse.
Zu einem zweiten Vorschlag der Grünen fasste das Gremium jedoch eine Entscheidung: Bei öffentlichen Veranstaltungen der Gemeinde sollen Mitwirkende darauf hingewiesen werden, dass nach Möglichkeit regionale und/oder Bio-Lebensmittel angeboten werden sollen. CSU, FDP und Bürgermeister Hingerl ging zwar auch dieser Vorschlag zu weit, sie wurden aber überstimmt.