Poing:Beliebter Treffpunkt

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Neues Konzept des Poinger Jugendzentrums kommt gut an

Im Jugendzentrum Poing ist wieder Leben eingekehrt - und wie: Seit Marcel Piekarski und Sandra Zeisel im Oktober 2015 die pädagogische Leitung übernommen haben, ist der Zulauf riesig. Vor allem freuen sich die Poinger Jugendlichen offenbar, dass sie dort wieder eine Anlaufstelle haben, wo sie sich unverbindlich treffen können. Denn zwar kommen auch viele Veranstaltungen gut an, doch am meisten los ist an den Tagen ohne festgelegtes Programm. Mehr als 40 Jugendliche pro Tag wurden in manchen Monaten bei den offenen Treffs gezählt - das ist mehr als in den meisten anderen Jugendzentren Bayern. Dabei nutzen nicht nur Poinger Jugendliche das Angebot, auch aus den Nachbargemeinden Pliening, Markt Schwaben oder Anzing kommen die Besucher.

Noch Anfang 2015 hatte es für das Jugendzentrum eher schlecht ausgesehen: Kurz nacheinander hatten sich die beiden Sozialpädagogen verabschiedet, die bisher für die Einrichtung zuständig waren, monatelang fanden sich keine Nachfolger. Nur im Notbetrieb konnte das Jugendzentrum bisweilen doch geöffnet werden. Das neue Team allerdings hat viel Schwung und Ideen mitgebracht, und offenbar treffen die beiden Pädagogen damit den Geschmack der Poinger Jugendlichen. Ausflüge, Fußballturniere, Adventsbacken, Public Viewing zur WM, Halloweenpartys, Konzerte, DJ- oder Graffiti-Workshops - das sind einige der Aktionen, die in den vergangenen Monaten im Jugendzentrum geboten waren. Es gibt ein eigenes Tonstudio und einen Bandraum, den Medienraum haben die Jugendlichen auf eigenen Wunsch neu gestaltet: Die Wände zieren jetzt die Flaggen aller Herkunftsländer der Juz-Besucher.

Der offene Betrieb ist laut der beiden Fachleute das Herzstück des Ganzen. Kinder und Jugendliche bis 21 können sich hier mit Freunden treffen, zwanglos austauschen und ihre Freizeit gemeinsam verbringen. Sie können Billard, Dart, Kicker oder Tischtennis spielen oder einfach einmal in Ruhe Jugendzeitschriften lesen. Dazu wird regelmäßig gemeinsam gekocht, das macht den Jugendlichen Spaß und gibt ihnen die Möglichkeit, für wenig Geld gut zu essen. Im Jahr 2016 war das Jugendzentrum allein 168 Tage im offenen Betrieb geöffnet.

Besucht wird das Jugendzentrum vorwiegend von Jungen, im Jahr 2016 betrug ihr Anteil an den Gästen 74 Prozent. Doch laut Marcel Piekarski kommen in letzter Zeit immer mehr Mädchen, die auch durchaus selbstbewusst auftreten. Reine Mädchentage, wie sie in anderen Jugendzentren üblich seien, um überhaupt Mädchen zum Besuch zu motivieren, seien daher in Poing gar nicht nötig.

Im Haupt- und Finanzausschuss des Gemeinderats, wo Zeisel und Piekarski am Dienstag erstmals ihren Bericht vorstellten, gab es großes Lob für das Team. "Ich stelle fest, dass ihr beide tolle Arbeit macht", sagte Bürgermeister Albert Hingerl (SPD), er führte den Erfolg auch darauf zurück, dass die Jugendlichen den beiden neuen Ansprechpartnern vertrauen und sie schätzen. Auch Vertreter aus den anderen Fraktionen äußerten sich sehr anerkennend, etwa Ludwig Berger von der CSU: "Als Senior sage ich: Wow!"

© SZ vom 09.03.2017 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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