Öffentlicher Nahverkehr:Noten für Bus und Bahn

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Wie zufrieden sie mit dem Busangebot im Landkreis sind, das sollen die Fahrgäste erläutern. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

MVV und Landkreis starten Fahrgastbefragung

Von Barbara Mooser, Ebersberg

Fahrgäste, die in den kommenden Wochen mal wieder auf die verspätete S-Bahn warten oder den Bus verpasst haben, können die Wartezeit gleich sinnvoll nutzen und einen Fragebogen ausfüllen. Der Münchner Verkehrsverbund (MVV) und der Landkreis Ebersberg starten nämlich im Juli zusammen eine Fahrgastbefragung. Ziel ist insbesondere, den Busverkehr stärker als bisher an den Bedürfnissen der Nutzer auszurichten und so den öffentlichen Nahverkehr auch auf dem Land zu einer echten Alternative zum Auto zu machen.

Es soll sich vor allem um eine Online-Befragung handeln, die Fragebögen sind auf den Internetseiten des Landratsamtes und des MVV und wahrscheinlich auch der Landkreisgemeinden zu finden. Wer aber keinen Internetzugang hat, kann laut Landratsamts-Sprecher Norbert Neugebauer den Fragebogen auch auf Papier ausfüllen. Erhältlich werden die ausgedruckten Exemplare im Landratsamt und in den Gemeinden sein. In den nächsten Tagen und Wochen will der Landkreis auf vielfältige Weise auf die Befragung hinweisen, auch direkt in den Bussen. Die Möglichkeit, ihre Meinung zum Angebot im Landkreis zu äußern, werden die Fahrgäste vom 9. bis zum 29. Juli haben.

Der Fragebogen umfasst ausgedruckt fünf Seiten und ist anonymisiert, allerdings wird das Alter, der Wohnort und die Tätigkeit der Teilnehmer abgefragt. Äußern sollen sich die Befragten beispielsweise dazu, wie oft und welche öffentliche Verkehrsmittel sie nutzen und wie zufrieden sie mit den einzelnen Verkehrsmitteln im MVV in ihrem Wohnort sind. Benoten dürfen sie auch das generelle ÖPNV-Angebot - von Note eins für "vollkommen zufrieden" bis Note fünf "unzufrieden". Vor der Note sechs im Zeugnis ist der MVV also schon aus diesem Grund gewappnet. Besonders intensiv werden die Fahrgäste zum Regionalbusangebot befragt, schließlich will hier der Landkreis vor allem mit Verbesserungen ansetzen. Wie nah ist die Haltestelle? Wie oft und wie zuverlässig fährt der Bus? Wie zufrieden kann man mit den Fahrzeiten sein, wie schnell erreicht man sein Ziel? Auch ihre Meinung zu Umsteigeinformationen, zum Fahrpreis und zum Komfort und Zustand der Fahrzeuge sollen die Teilnehmer sagen. Doch sie dürfen auch ganz konkret ihre Wünsche äußern und erläutern, wann sie welche Verbindung zusätzlich bräuchten.

Landrat Robert Niedergesäß (CSU) ist erfreut über die schnelle Umsetzung seiner Initiative, die durch einen Beschluss des Verkehrsausschusses des Kreistages im März bestätigt wurde. "Ich bin schon sehr gespannt auf die Rückmeldungen der Bürger und Fahrgäste, denn nur so erfahren wir, wo der Schuh drückt und wo wir mit konkreten Verbesserungen des Busverkehrs im Landkreis Ebersberg ansetzen können", sagt der Landrat.

Falls alles glatt läuft, sollen die Ergebnisse der Befragung dem Verkehrsausschuss des Kreistags im Mai des nächsten Jahres vorgestellt werden, möglicherweise können dann schon zum Fahrplanwechsel Ende 2019 erste Verbesserungen umgesetzt werden.

© SZ vom 18.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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