Moosach:Parkverbot für Badegäste

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Am Steinsee wehrt sich ein Grundeigentümer gegen Autos, die an heißen Sommertagen entlang seiner Pferdekoppeln abgestellt werden. Das verärgert Ausflügler

Von Sophie Rohrmeier

Grasende Pferde, ein See, Hitze. Das klingt nach einem schönen Sommer auf dem Land. Den wollen offenbar nicht nur Landkreisbürger am Steinsee verbringen. Der Moorsee bei Moosach ist auch bei Münchnern beliebt. So liegt es in der Natur der Dinge, das viele Badegäste mit dem Auto anreisen - und nicht nur auf dafür vorgesehenen Flächen, sondern oft auf den Grünstreifen der umliegenden Bauern parken. Nun hat einer von ihnen Halteverbotsschilder aufstellen lassen. Zum Ärger mancher Sommerfrischler.

"Meine Koppeln sind regelmäßig zugeparkt", sagt Klaus Mayr, der Besitzer des Reiterhofes am Steinsee. Die Flächen, um die es geht, liegen links von der Verbindung zwischen Oberpframmern und Moo-sach, an der Straße Richtung Schlacht. "Ich konnte meine Pferde nicht mehr auf die Koppel bringen oder herunter holen", erklärt Mayr. Es sei immer schlimmer geworden "mit der Parkerei", seit Jahren.

Deshalb hat er bei der Gemeinde darum gebeten, dass Halteverbotsschilder an den Grünstreifen aufgestellt werden, die zu seinem Grundbesitz gehören. Vor zwei Wochen ist das nun geschehen. Einige Badegäste reagieren darauf mit Unverständnis. Manfred Scholz aus Zorneding etwa fährt seit Jahrzehnten zur Moosacher Badestelle und parkte oft an den Seiten der Koppeln. "Ich sehe nicht ein, warum auf ganzer Länge gesperrt sein muss", sagt er. Die Eingänge zu den Koppeln hätten seiner Meinung nach gereicht. Scholz' Verdacht: "Den Einheimischen passt es nicht, dass dreimal im Jahr die Badegäste dort parken." Die Parkgebühren beim Familienbad zu bezahlen und dann zur eintrittsfreien Badestelle zu laufen, kommt für ihn nicht in Frage: "Das kann ja wohl nicht sein."

So sehen das wohl auch andere, denn Klaus Mayrs Angaben zufolge parken noch immer Besucher des Steinsees an den Seiten der Koppeln. "Inzwischen wurden schon ein paar Knöllchen verteilt", erzählt der Reiterhof-Besitzer. Er habe eine zufällig vorbei fahrende Polizeistreife auf die Autos aufmerksam gemacht. Dass trotz des Parkverbots noch immer Menschen dort ihre Autos abstellen, erklärt sich Mayr anhand von zwei Gründen: "Die wollen sich die Gebühren für den offiziellen Parkplatz am Bad sparen." Dort sei ohnehin zu wenig Platz für die vielen Gäste.

Das bestätigt Klaus Gruber vom Familienbad am Steinsee. Zu diesem gehört der offizielle Parkplatz, der pro Wagen zwei Euro kostet. Rund 300 Autos haben dort Platz. "Aber der Bedarf ist deutlich größer", sagt Gruber. Sei dort voll oder wollten sich Gäste die Gebühren sparen, dann parkten sie bis nach Esterndorf an der Straße entlang. "Wenn sie baden wollen und herkommen, dann stellen sie ihr Auto ab, auch im Parkverbot", sagt Gruber. Er sieht Handlungsbedarf beim Landratsamt.

Dort verweist man auf die Naturschutzwacht, die regelmäßig versuche, Auswüchse beim Parken in Zaum zu halten, sagt die Sprecherin des Landratsamtes, Evelyn Schwaiger. Mit Strafen bis zu 35 Euro würden widerrechtlich Parkende zurechtgewiesen. "Aber alle Auswüchse zu kontrollieren, das geht nicht." Ein Lösungsvorschlag an Klaus Mayr sei aber zum Beispiel gewesen, einen Parkautomaten aufzustellen. Das lehnt der Reithof-Besitzer ab. Denn dann würden die Leute ja trotzdem parken - und er könnte seine Rösser nicht auf die Koppel führen.

© SZ vom 22.08.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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