Mitten in Frauenneuharting:Grill-Gaudi im Löschpool

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Die Freiwillige Feuerwehr Frauenneuharting feiert im Januar eine Poolparty mit Grillfest und postet das auf Facebook - natürlich nicht ohne Hintergedanken

Kolumne von Christoph Jänsch

Der Jahreszeit zum Trotz haben sich mehrere Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Frauenneuharting am vergangenen Sonntag nach Grillwurst und Steak ins Schaumbad unter freiem Himmel gestürzt. Das kuriose Szenario halten sie in einem Facebook Video fest. Der Grund für dieses außergewöhnliche Bild spärlich bekleideter Feuerwehrmänner, die mit Helm im selbstgebauten Pool grillen, liegt in der aktuell laufenden Grill-Pool-Challenge. Diese Herausforderungen werden über die Social-Media-Plattform von Einzelpersonen oder Organisationen initiiert und verbreitet. Nominierte müssen dann innerhalb eines festgelegten Zeitraumes mehr oder weniger amüsante Aufgaben erfüllen und diese ihrerseits auf Facebook posten. Bei Nichterfüllung wird eine Strafe fällig, bei Erfüllung hingegen dürfen drei weitere Kandidaten nominiert werden.

Häufig dienen die aufmerksamkeitswirksamen Videos einem guten Zweck, hier allerdings dürfte der Spaßfaktor überwiegen. Dabei sind Feuerwehren weniger für ihre Freizügigkeit als dafür bekannt, in geeigneter Schutzausrüstung auszurücken, wenn Not am Mann ist. "Ehrensache" lautet die ebenso knappe, wie aussagekräftige Antwort Georg Renners, dem ersten Kommandanten der Frauenneuhartinger Feuerwehr. Nachdem seine Feuerwehr am vergangenen Mittwoch nominiert wurde, schrieb Renner sofort eine Rundmail an alle Mitglieder. Bereits einen Tag später versammelten sich etwa 20 Kameraden, die gemeinsam entschieden, die Herausforderung anzunehmen. Bis zum Sonntag richteten sie dann ihren Geräteanhänger so her, dass sie darauf gleichzeitig baden und grillen konnten. Die Dreharbeiten dauerten laut Renner mehr als sieben Stunden. Zum späten Sonntagabend war das knapp siebenminütige Video jedoch bereits auf Facebook zu sehen.

Die Einsatzbereitschaft war übrigens zu keiner Zeit beeinträchtigt, versichert der erste Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Frauenneuharting. Die Gemeinde habe 70 aktive Mitglieder, davon waren nur etwa acht baden, ein Großteil habe die Gaudi alarmbereit im Feuerwehrhaus verfolgt, so Renner weiter. Auf die Frage, warum nach bestandener Grill- und Badeprüfung ausgerechnet die benachbarten Freiwilligen Feuerwehren Emmering und Tulling sowie die Kreisbrandinspektion Ebersberg nominiert wurden, antwortet Georg Renner lachend: "Aus freundschaftlicher Verbundenheit. Die sollen auch ihren Spaß haben." Und wer weiß, womöglich nutzt dieser aufsehenerregende PR-Gag ja sogar zum Anwerben neuer Feuerwehranwärter und -anwärterinnen.

© SZ vom 10.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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