Mein Vaterstetten:Heimat ist, wo man helfen kann

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Altbürgermeister Peter Dingler kommt eigentlich aus Niederbayern

Interview von Violetta Meier

Das Leben im Landkreis Ebersberg mit seinen 21 Gemeinden hat viele Facetten - und jeder Bürger hat eine andere Perspektive auf seinen Heimatort. Was ihr besonders am Herzen liegt, verrät Vaterstettens Alt-Bürgermeister Peter Dingler in der vierten Folge der neuen Reihe "Mein Ebersberg".

SZ: Ihr Lieblingsplatz in Vaterstetten?

Dingler: Das ist bei mir zuhause. Ich wohne seit 1967 in Vaterstetten und meine beiden Kinder wohnen auch ganz in der Nähe - in Vaterstetten und in Haar.

Der typische Vaterstettener in drei Worten?

Mobil. Bildungsnah. Weltweit unterwegs.

Was macht aus Ihnen einen typischen Vaterstettener?

Eigentlich bin ich Niederbayer und die Heimat ist ja dort, wo man aufgewachsen ist. Durch die zwölf Jahre im Bürgermeisteramt und fünf Jahre als zweiter Bürgermeister habe ich Vaterstetten aber sehr lieb gewonnen. Ich habe einen Einblick in viele Familiengeschichten bekommen und hatte die Möglichkeit zu helfen, das hat mich stark an Vaterstetten gebunden. Wie man so schön sagt: "Heimat ist dort, wo man helfen und etwas verändern kann."

Was stört Sie in Vaterstetten? Was würden Sie ändern?

Es gibt ein grundsätzliches Problem. Die Daseinsvorsorge hängt hinterher. Es gibt nicht genug Kindergärten, Bibliotheken, Schulen und Infrastruktur im Allgemeinen. Diese Überforderung der öffentlichen Güter bringt Verdruss bei den Einheimischen. Es sollte sich erst um die Daseinsvorsorge und dann um Neuansiedlungen gekümmert werden, dann käme es nicht zu so einer Mangelsituation

Wenn es möglich wäre: Mit welchem Vaterstettener, würden Sie gerne den Abend verbringen?

Mit Bürgermeister Georg Reitsberger. Wir unterhalten uns immer sehr gut, wenn wir uns sehen. Aber er hat natürlich viel zu tun, daher kam es noch nicht dazu. Ich finde sein Gespür für die Geschichte sehr interessant.

Welchem Event im Landkreis fiebern Sie das ganze Jahr entgegen?

Eher privaten Familienfeiern, mittlerweile sind wir durch die Enkelkinder ganze 16 Köpfe bei Festen. Aber für die öffentlichen Angebote würde ich mir mehr Kommunikatives wünschen, so könnte man zum Beispiel beim Weihnachtsmarkt statt einzelnen Gängen einen Rundbau mit Feuerzangenbowle in der Mitte errichten, das Miteinander wäre bestimmt sehr schön.

© SZ vom 29.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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