Kabarettist:Heimat und Show

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(Foto: Veranstalter/oh)

"Der Vogelmayer" tritt am Samstag in Poing auf

Interview von Camille Scherer

Thomas Mayer , alias "der Vogelmayer", steht seit 15 Jahren als Kabarettist und Liedermacher auf der Bühne. Der charismatische Bayer tritt stets in Lederhose und mit einer gewaltigen Dosis Dialekt auf, selbst in Baden-Württemberg oder Hessen - wo er als "exotisch" gilt. Jedermanns Sache ist sein Humor aber vermutlich nicht: "Meine Putzfrau, die ist super: schwarz, aber koa Negerin, sondern schwarz zoit...". Am Samstag, 26. Mai, präsentiert Mayer im Poinger Café Station sein Programm "Dahoam".

SZ: Herr Mayer, was ist für Sie Heimat?

Thomas Mayer: Dahoam, das ist für mich der ganze bayerische Lebensraum. Wald, Berge, die Gemütlichkeit. Es ist einfach die Gegend, in der ich auftrete, und wo mein Dialekt absolut verstanden und gesprochen wird.

Wie würden Sie Ihren Humor beschreiben?

Au, ganz schwierige Frage. Kurz gesagt: Bayerisch-derb mit viel schwarzem Humor und trotzdem noch lustig. Humor ist natürlich Geschmackssache, da versuche ich mich als Künstler auch ein wenig anzupassen, sodass ich so viele Menschen wie möglich erreiche.

Was können die Zuschauer von Ihrem Programm erwarten?

Naja, einen humoristischen Abend, der unterhaltsam und vergnüglich ist, mit nicht zu flachen Inhalten, der natürlich auch ein wenig zum Nachdenken anregen soll. Ich denke nämlich, es gehört zu unserer Aufgabe als Künstler dazu, die Menschen zu ermutigen, die Welt besser zu machen und mit offenen Augen durch ihr Lebensumfeld zu gehen.

Was ist Ihnen das Wichtigste an einem Programm?

Es muss unter'm Strich gelungen und rund sein, und die Leute sollen mit einem guten Gefühl nach Hause gehen.

Was bringt Sie auf der Bühne aus dem Konzept?

Das ist 'ne gute Frage. Also, wenn ich ein neues Programm habe mit vielen neuen Texten, dann ist das natürlich schwieriger. Ansonsten braucht es schon viel, um mich aus dem Konzept zu bringen, es sei denn, ich habe eventuell beim Singen ein Haar im Mund und bringe es nicht heraus.

Sind Sie in Ihrem Privatleben auch eher ein "Showman" oder zurückhaltender?

Also auf jeden Fall bin ich ein eher extrovertierter und lauter Mensch. Klar, wenn ich dann mal an einem Abend eine extrem laute und wilde Show hatte, dann bin ich vielleicht mal danach kurz leiser. Allerdings kann ich natürlich auch sehr ernst sein, denn es braucht viel Arbeit und Fleiß, um das zu machen, was ich mache.

Wollten Sie schon immer auf der Bühne stehen?

Nein, eigentlich nicht wirklich. Ich habe früher mal ganz amateurmäßig Theater und Keyboard gespielt, aber sonst eigentlich nichts. Ich bin sozusagen ein Quereinsteiger. Ich weiß auch, dass ich - vom Bühnenhandwerk aus betrachtet - sicherlich gewisse Dinge besser machen könnte während meiner Show. Aber wichtig ist, wir haben alle Spaß. Und es soll schon eine professionelle Kleinkunstdarbietung sein - mit allem was dazugehört.

"Der Vogelmayer" tritt am Samstag, 26. Mai, in der Café Station in Poing auf. Beginn 20 Uhr, Einlass 19 Uhr, Eintritt frei. Reservierungen: (08121) 993 55 82

© SZ vom 24.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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