Hohenlinden:Gewetzte Messer

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Streit um den Standort des Hohenlindener Kriegerdenkmals: Das Gerücht wird verbreitet, dass es verlegt werden soll. (Foto: Endt)

Hohenlindens Bürgermeister weist Gerüchte, wonach das Kriegerdenkmal verlegt werden soll, entschieden von sich

Von Philipp Schmitt, Hohenlinden

Um die Neugestaltung der Hohenlindener Ortsmitte gibt es Ärger. Hintergrund sind Gerüchte, wonach der Gemeinderat angeblich die Verlegung des Kriegerdenkmals beschlossen habe. Solchem Gerede bereitete Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWG) bei der Sitzung des Gremiums in dieser Woche ein Ende. "Es hat leider bei uns in der Gemeinde Geschichte, dass einige Akteure durch falsche Behauptungen Unfrieden stiften", wetterte er reichlich ungehalten. Statt im Rathaus nach dem aktuellen Sachstand zu fragen, würden einige Bürger lieber Gerüchte in die Welt setzen, die mit der Realität nicht im Einklang stünden. Es sei schlichtweg falsch, wenn behauptet werde, dass die Gemeinde die Verlegung des Kriegerdenkmals nicht nur beschlossen habe, sondern sogar schon Vorbereitungen für einen neuen Standort treffe.

Maurer räumte aber ein, dass Architekten beim Ideenwettbewerb die Verlagerung des Denkmals ins Spiel gebracht hätten, im Gemeinderat sei dazu aber keine Entscheidung getroffen worden. Ähnlich verhalte es sich mit der Gestaltung des Areals neben der Pfarrkirche im Ortszentrum. Auch hier werde derzeit von einigen Bürgern Stimmung gegen die Gemeinde gemacht, obwohl dazu ebenfalls keine Beschlüsse gefasst wurden. Seinen politischen Widersachern und angeblichen Stimmungsmachern im Ort warf er vor, dass sie "über die Gemeinde und den Gemeinderat in fast schon verunglimpfender Weise herziehen" würden. Maurer kündigte an, demnächst mit Vertretern des Krieger- und Reservistenvereins sprechen und über den aktuellen Sachstand zum Thema Kriegerdenkmal informieren zu wollen. "Die Verlegung des Denkmals an einen anderen Standort steht derzeit im Gemeinderat überhaupt nicht zur Diskussion."

Allerdings hatten die Planer in ihren Entwürfen viele Vorschläge gemacht, etwa das Areal um die Kirche neu zu gestalten oder ein Bürgerhaus im früheren Lagerhaus an der Isener-/Hauptstraße in zentraler Lage zu realisieren. Dabei sei die Verlegung des Kriegerdenkmals als sinnvolle Maßnahme angeregt worden. Beschlüsse dazu habe der Gemeinderat aber nicht gefasst. Maurer ärgere sich deshalb, dass einige politische Akteure für "Unruhe und Unfrieden" durch die Verbreitung von Gerüchten sorgen würden. Er fügte an, dass auch bei der Neugestaltung der Ortsmitte eine angemessene Bürgerbeteiligung nach wie vor wichtig sei, allerdings müssten nach den Diskussionen der vergangenen Jahre nun Entscheidungen getroffen werden.

Maurer kündigte an, im Dezember zu einer Informationsveranstaltung zum Stand der Planung der Neugestaltung der Ortsmitte einzuladen, auch wenn diese keine weitere Runde öffentlicher Beteiligung einläuten soll. Hauptsächlich müssten nun in Abstimmung mit Experten und Behörden die Beschlüsse im Gemeinderat gefasst werden, um weiter voranzukommen. Schließlich sei an runden Tischen zu Beginn der Rahmenplanung bereits vor Jahren ausführlich mit den Bürgern über deren Vorstellungen und Ideen zur künftigen Ortsgestaltung diskutiert worden, nun sollen die konkreten Maßnahmen auch folgen.

© SZ vom 29.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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