Einschreibung:Auftakt im Büro

Lesezeit: 2 min

Die Ebersberger Musikschule nimmt jetzt die Anmeldungen für das kommende Schuljahr entgegen. Das Angebot reicht von Eltern-Kind-Gruppen über die Orientierungsstufe bis hin zu diversen Ensembles

Von Camille Scherer, Ebersberg

Gemeinsam Musik machen kann man in diversen Ensembles. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die Glocken bimmeln wieder! Denn die Ebersberger Musikschule läutet ihre Einschreibewochen ein, sie beginnen kommende Woche. Freilich gibt es auch im neuen Schuljahr eine Menge Angebote für jedermann: angefangen bei den Eltern-Kind-Gruppen für Kleine ab 18 Monaten über die Orientierungsstufe für Kinder zwischen sechs und acht Jahren bis hin zu Instrumentalunterricht, Ensembles, Orchester, Bands und Chören. "Aufwachsen mit Musik", lautet das Motto der Schule, bei der viel Wert auf eine "gute frühkindliche Bildung" gelegt wird. Leiter Peter Pfaff erklärt, dass die Kinder zwar bereits mit gewissen "Wurzeln und Flügeln" zu ihnen kämen, "aber was wir von der Musikschule tun können, ist, die Wurzeln zu festigen und ein Bewusstsein in den Kindern dafür schaffen. Die Kinder verschiedenster Nationalitäten und Herkünfte sollen bei uns miteinander musizieren und ihre Flügel ausbreiten".

Ein besonders wichtiger Teil des Programms der Musikschule ist die Orientierungsstufe - die verschiedene Angebote beinhaltet. Sie alle sind für Kinder zwischen sechs und acht Jahren gedacht, die sich noch nicht auf ein Fach festlegen möchten. In diesem Sinne betont Pfaff auch, dass es jederzeit möglich ist, in jedweden Unterricht hinein zu schnuppern.

Grundsätzliche Orientierung bietet zum Beispiel das "Instrumentenkarussell", hier können die Kinder ein Jahr lang fünf verschiedene Instrumente kennenlernen. Dafür werden sie von Elementarpädagogen, den "Ohrenweckern", in kleine Gruppen eingeteilt, die dann das ganze Jahr über zusammen bleiben. Die Ohrenwecker spielen dabei eine besonders wichtige Rolle, da sie das Gespür dafür haben müssen, welche Kinder gut zusammen passen. "Wenn zum Beispiel ein Kind zum Instrumentenkarussell kommt, das noch nicht so gut Deutsch spricht, dann müssen die Ohrenwecker versuchen, herauszufinden, wie sie die Gruppe zusammensetzen können, damit dieses Kind die besten Chancen hat", so Pfaff. "Denn es gibt durchaus Konstellationen, die kontraproduktiv sind, die würde ich als Instrumentallehrer aber bei der Zusammenstellung der Gruppen nicht identifizieren."

Auch die "Chorkinder" suchen dieses Jahr wieder mehr Mitglieder. "Es gibt so viele Kinder, die heimlich zu Hause singen und super Stimmen haben", sagt Wolfgang Ostermeier, stellvertretender Musikschulleiter, "und wir haben für sie das passende Angebot an verschiedenen Orten". Im Kinderchor der Musikschule werde der Unterricht spielerisch gestaltet, mit viel Singen, Sprechen und Reden, "ganz nach den Prinzipien von Carl Orff". Der deutsche Komponist und Musikpädagoge, der durch seine "Carmina Burana" weltberühmt wurde, erkannte schon früh, dass der Dreiklang aus Musik, Tanz und Sprache für Kinder äußerst wichtig ist, um Musik verstehen zu lernen.

Die Chorleiterteams seien heterogen, erklärt Pfaff - hier kämen die unterschiedlichsten Kompetenzen, Charaktere und Nationalitäten zusammen. Infolgedessen würden mit den Chorkindern nicht nur deutsche Lieder gesungen, sagt Peter Pfaff und fügt lächelnd hinzu: "Irgendein fetziger Pop-Song in einer anderen Sprache gehört natürlich auch dazu, denn es ist wichtig, dass die Kinder im Chor ihre Lebenswirklichkeit wiederfinden und das, was sie im Radio hören."

Sogar für Kinder, die gerne Theater spielen möchten, hat die Musikschule ein Angebot parat: Theaterpädagogin Marina Lahann bietet Kindern von sechs bis zehn Jahren in Grafing die "Theaterkinder" an, bei denen erzählt, gespielt, getanzt und gesungen wird. Dabei gibt es außerdem immer kleine Werkeinheiten für Bühnenbild und Requisiten.

Dank einer möglichen Sozial- und Geschwisterermäßigung seien die Preise der verschiedenen Kurse für jede Familie erschwinglich, betonen die Verantwortlichen. "Es sollen sich keine Kinder vernachlässigt fühlen, wir sind eine öffentliche Schule, bei der nicht nur diejenigen eine Chance bekommen, die bereits etwas können oder die es sich leisten können", sagt Wolfgang Ostermeier. Die Musikschule, zu der 16 Gemeinden aus dem Landkreis gehören, bietet ein vielfältiges Angebot und ist mit ihren 2300 Schülern eine der größten in Bayern. Sogar auf Youtube und Instagram ist die Einrichtung präsent, denn "wir wollen eine Musikschule sein, die lebt und nicht im Klassikparadies verschwindet", sagt der enthusiastische Leiter.

© SZ vom 04.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: