Einkauf im Ort fördern:Leserbriefe

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Zum Artikel "Einkauf à la carte" über die Idee eine Kundenrabattkarte für Vaterstettener zum Einkauf in heimischen Läden vom 11. Juli:

Diese Umfrage unter Vaterstettener Einzelhändlern ist leider so gar nicht repräsentativ! Als Inhaberin des Buchladens weiß ich von einigen und übrigens auch vom Buchladen in Baldham, dass eine Karte oder vielleicht auch ein anderes Konzept zur "Buy Local Sensibilisierung" in Vaterstetten und Baldham sehr wohl von Vorteil wäre.

Es gibt da durchaus andere Konzeptideen, aber grundsätzlich finde ich es sehr begrüßenswert, wenn hier eine langfristige Sicht, was den Grünen wohl am Herzen liegt, zu Tage tritt. In allen ernst zu nehmenden Handelsprognosen wird die Ausdünnung der Ortschaften schneller voranschreiten als allen lieb ist. Erst wenn die Läden weg sind, wird es dann zum großen Gejammer kommen und heißen, hätten wir doch was getan. Noch ist es nicht zu spät sich mit den Händlern zusammenzusetzen und über ein Zukunftskonzept nachzudenken. Denn bis jetzt ist mir nicht bekannt, dass Amazon, Zalando und Co. Gewerbesteuer in Vaterstettens Kassen spült.

Manuela Harm, Vaterstetten

Zu den Artikeln über die Kündigung der Mitarbeiterinnen des Erdinger Frauenhauses: "Ich möchte, dass wir als CSU die innere Kraft haben, Frauen besser zu platzieren", hat CSU-Chef Seehofer vor ein paar Tagen bei einer Veranstaltung der Frauen-Union gesagt und die ungebrochene Dominanz der Männer in Führungspositionen beklagt. Der Erdinger CSU-Landrat Martin Bayerstorfer sendet mit seiner Kündigung der gut qualifizierten Mitarbeiterinnen des dortigen Frauenhauses diametral entgegengesetzte Signale aus:

1. An die vor häuslicher Gewalt fliehenden Frauen: Ihr seid ein lästiger Kostenfaktor. Es reicht, wenn nur für die Hälfte von euch ein Platz zur Verfügung steht, und diese Hälfte ist billiges und unqualifiziertes Personal völlig ausreichend.

2. An die langjährigen Mitarbeiterinnen: Liebe Frauen, verzichtet auf gute Qualifizierung und Berufserfahrung, dann beschäftigen wir euch auch gerne weiter. Für gut ausgebildetes weibliches Personal fehlt dem reichen Landkreis Erding leider das Geld. So viel zur inneren Kraft der CSU, Frauen besser zu platzieren. Die bayerischen Wählerinnen (und Wähler) sollten sich sehr genau überlegen, ob sie die Dominanz dieses Männervereins weiter unterstützen wollen.

Veronika Schantz, Kirchseeon

Zu den Artikeln über die Verlagerung des Lidl-Marktes in Anzing: Es gibt leider Gegner, aber auch erfreulicherweise Befürworter für das Projekt. Wir, die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Anzing haben einen Gemeinderat und einen Bürgermeister gewählt, die für uns alle nach bestem Wissen und Gewissen das allerbeste für uns zu entscheiden versuchen. Bei der Bauplanung von Anzing Nord hatte ich damals schon angeregt, einen mittig bepflanzten Verkehrskreisel als künstliche Bremse auszuführen. Ein Verkehrskreisel bewirkt mit Sicherheit ein schnelles Einfahren, da nur auf einen einseitigen Verkehr geachtet werden muss. Den Großteil der Finanzierung der Verkehrsinsel übernimmt außerdem der Discounter. Das neue Lidl-Gelände zwischen Friedhof und Autobahn wird optimal bepflanzt und der Parkplatz sogar größer gestaltet, bei einer Beerdigung können wir unser Auto dort abstellen, zur Kirche laufen und nach der Beisetzung ins Auto steigen und fortfahren. Der Lidl neu wird noch größer, das Angebot bestimmt auch?Die Anzinger Firmen haben dann auf dem jetzigen Markt-Gelände eine zentrale Bleibe. Wenn wir alles stoppen, könnte eventuell der Discounter sagen: Liebe Anzinger, ihr baut jetzt gerade den Edeka-Markt um, wir haben bereits schon so viel Geld für die Planung in die Hand genommen und es gibt in Parsdorf/Markt-Schwaben noch sehr gute Grundstücke, die für uns interessant sind, sodass wir Lidl-Anzing schließenWollen wir das?

Henk Russ, Anzing

© SZ vom 29.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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