Die Leistungen des Bayerischen Roten Kreuzes im Landkreis sind ungemein vielfältig - und werden in vielen Fällen zunehmend genutzt. Das belegt der Leistungsbericht 2014, den der Kreisverband nun veröffentlicht hat. Unter dem Motto "Aus Liebe zum Menschen" bietet das Ebersberger BRK nicht nur Rettungsdienste an, sondern auch offene Behindertenarbeit, Sanitäts-Bereitschaftsdienste, Wasserwacht und sogenannte "Helfer vor Ort", das bekannte "Essen auf Rädern" und häusliche Pflege, es verfügt über ein Kriseninterventionsteam, ein Hausnotrufsystem und einen Fahrdienst.
Die Zahlen des Leistungsberichts zeigen außerdem eindrucksvoll, mit wie viel Engagement die große ehren- und hauptamtliche Mannschaft des BRK Ebersberg für ihre Mitmenschen im Einsatz ist: Mehr als 56 000 ehrenamtlich geleistete Stunden sind in den verschiedenen Rotkreuzgemeinschaften des Landkreises im Jahr 2014 zusammengekommen. Zu verdanken sind diese den etwa 850 ehrenamtlich Aktiven in elf Bereitschaften, vier Wasserwacht-Ortsgruppen sowie sieben Jugendrotkreuz-Gruppen. Insgesamt wurden von ihnen im vergangenen Jahr 1 900 Hilfeleistungen erbracht.
In den Bereitschaften haben die insgesamt 433 Mitglieder unter anderem mit den Sanitäts- und Betreuungsdiensten einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung des Landkreises geleistet. Auch in der Ausbildung der Bevölkerung zum Beispiel in Erster Hilfe oder Lebensrettenden Sofortmaßnahmen waren die ehrenamtlichen Ausbilder wieder sehr aktiv: Sie schulten etwa 2000 Kursteilnehmer.
Der Nachwuchs im Jugendrotkreuz, derzeit 98 Mitglieder, leistete beachtliche 8 431 Einsatzstunden, darunter mehr als 150 Mal Erste Hilfe im Schulsanitätsdienst. Für die etwa 321 Mitglieder der Wasserwacht gab es ebenfalls viel zu tun: Neben 36 Notfalleinsatzfällen veranstaltete die Wasserwacht wieder zahlreiche öffentliche Schwimm- und Tauchkurse. Der Rettungsdienst in den drei Rettungswachen Ebersberg, Markt Schwaben und Vaterstetten sowie am Stellplatz Grafing kam im Jahr 2014 mehr als 13 000 zum Einsatz. Dabei wurden rund 9 300 Patienten transportiert und von den professionellen Rettungsassistenten und Sanitätern versorgt. Wieder eine Steigerung der Einsatzzahlen verzeichnet hat das Kriseninterventionsteam (KIT), das sich zum Beispiel um Opfer schwerer Unfälle und deren Angehörige kümmert: Vergangenes Jahr betreuten die 13 speziell geschulten Mitglieder 252 Personen. Außerdem erhielten 241 Personen Hilfe durch die ehrenamtlichen "Helfer vor Ort", die bei medizinischen Notfällen die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes oder der Sanitäter überbrücken.
Um dieses vielfältige Hilfsangebot aufrechterhalten zu können, bedarf es vieler zusätzlicher Stunden, um die Helfer selbst auf den jeweils neuesten Wissensstand zu bringen. "Nur so kann dauerhaft professionelle Hilfe gewährleistet werden", schreibt das BRK. Vermittelt werde das Fachwissen in Lehrgängen samt Prüfungen.
Unter der Trägerschaft des BRK sind mittlerweile auch 15 Kindertagesstätten, in denen derzeit 797 Kinder betreut werden. Eine stetig wachsende Nachfrage erfährt in den letzten Jahren auch das Hausnotrufsystem des BRK: Ende 2014 gab es 649 Teilnehmer, die auf Knopfdruck Hilfe anfordern können. In vielen Fällen ist nur mit Hilfe dieser Technik eine professionelle Absicherung gewährleistet, so dass die Teilnehmer weiterhin zu Hause wohnen können. Auch der Mahlzeitdienst "Essen auf Rädern" konnte im Jahr 2014 mit mehr als 4700 ausgelieferten Menüs wieder einen wichtigen Beitrag zur Selbstständigkeit vieler Senioren leisten. Darüber hinaus versorgt der Dienst die Kindertagesstätten des BRK - mit durchschnittlich etwa 470 Mittagessen täglich.
Im Bereich der "Häuslichen Pflege" werden derzeit 88 Personen von qualifizierten Kräften betreut. Darüber hinaus übernahm der Dienst rund 288 hauswirtschaftliche Versorgungen. Die sehr gute Qualität der Pflegedienstleistungen des Ebersberger BRK wurde 2014 erneut durch die unabhängige Prüfung des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) bestätigt - und zwar mit der Note 1,2. "Das lässt zufrieden auf das vergangene Jahr zurückblicken und ist gleichzeitig Ansporn für eine dauerhaft hohe Qualität unserer Arbeit", schreibt das BRK.
Die offene Behindertenarbeit stand vergangenes Jahr 81 Menschen mit einer Behinderung sowie deren Angehörigen entlastend und beratend zur Seite. Dabei wurden passende Lösungen für die Freizeitgestaltung gefunden, 166 Veranstaltungen organisiert und auch einfach Hilfe und Entlastung im Alltag angeboten. Der Fahrdienst des BRK ist auf die Beförderung von Menschen spezialisiert, deren Bewegungsfähigkeit mehr oder minder stark eingeschränkt ist. Der Dienst ist gegliedert in den offenen Fahrdienst und den Medizinisch Therapeutischen Fahrdienst. Mit 6 544 Fahrten und mehr als 122 000 gefahrenen Kilometern trug der Fahrdienst auch 2014 wesentlich zur Teilnahme behinderter Personen am öffentlichen Leben bei und unterstützte Menschen, die zum Beispiel auf einen Rollstuhl angewiesen sind oder besonderer Betreuung vor, während und nach der Fahrt bedürfen.