Die einzelnen Radwege-Projekte:Lückenschlüsse und neue Routen

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Welche Wege Priorität haben, wird erst im Herbst entschieden

Von Wieland Bögel

1) Lückenschluss in Markt Schwaben: Entlang der Kreisstraße 8 zwischen Sportzentrum und dem Weiler Hechtl leben Radler gefährlich, der Radweg beginnt erst auf der Plieninger Seite der Straße. Die Gemeinde selbst wünscht sich schon länger einen Ausbau, allerdings kommt der Grunderwerb bisher nicht recht voran.

2) Gegenverkehr im Poinger Gewerbegebiet: Wer entlang der Gruber Straße radelt, muss dreifach aufpassen. Denn der schmale Radweg wird erstens beidseitig befahren, zweitens auch von Fußgängern genutzt und drittens liegen dort mehrere Ausfahrten, deren Nutzer oft nicht mit beidseitigem Radeverkehr rechnen. Seitens der Gemeinde würde man gerne einen zweiten Radweg auf der anderen Straßenseite bauen - wenn man den Platz dafür hätte.

3 ) Ortsverbindung Anzing - Forstinning: Radler auf der Kreisstraße 5 zwischen Schwaberwegen und Anzing sind im wahrsten Sinne an den Rand gedrängt. Auf der Straße ist ein sogenannter "Schutzstreifen" rechts und links aufmarkiert - daneben rauscht der Autoverkehr mit 100 Kilometern pro Stunde vorbei. Darum hatte die Gemeinde Anzing nachgefragt, ob nicht ein richtiger Radweg an der Strecke möglich sei, allerdings fehlen dafür bisher die Grundstücke.

4) Sicher durch den Forst: Radeln zwischen Ebersberg und Hohenlinden ist derzeit kein Spaß. Im Gegensatz zur Straße nach Schwaberwegen gibt es entlang der Staatsstraße 2086 keinen Radweg, aber viel Auto- und Lastwagenverkehr. Seit 2007 gibt es aus Hohenlinden konkrete Wünsche, dies zu ändern, bislang ohne Ergebnis. Derzeit wird geprüft, wo man einen Radweg neben der Straße anlegen kann.

5) Vorbei am Erdbeerberg: Nördlich des Steinhöringer Ortsteils Helletsgaden liegt der Erdbeerberg, nordwestlich der Weiler Rosenberg. Zwischen den beiden Orten soll nach dem Wunsch der Gemeinde ein Radweg entlang der Kreisstraße 6 entstehen.

6) Steinhöringer Nord-Süd-Verbindung: Helletsgaden ist auch der Ausgangspunkt des zweiten Radweges, den man sich in der Gemeinde wünscht. Dieser soll nach Süden entlang der Kreisstraße 20 über Rupertsdorf nach Abersdorf führen.

7) Auf gute Nachbarschaft: Ebenfalls ein Wunsch aus Steinhöring ist ein Radweg entlang der B 304 zwischen Tulling und Forsting, das allerdings bereits im Landkreis Rosenheim liegt, weshalb hier noch Abstimmungen mit den Nachbarn nötig werden.

8) Südumfahrung für Radler: Bei der Frage, ob die Ebersberger Umgehungsstraße auch einen Radweg bekommen soll - er würde von Reitgesing über Langwied bis Steinhöring verlaufen - gehen die Meinungen auseinander. Zumindest die Mehrheit im Umweltausschuss des Kreistages hält die Strecke für verzichtbar, 2015 hat das Gremium den Plan schon einmal abgelehnt, mit der Begründung, es gebe für Radler bereits eine Verbindung, nämlich durch die Stadt Ebersberg.

9) Mitnahmeeffekt am Straßenrand: Wenn demnächst die Kreisstraße 8 zwischen Nettelkofen und Seeschneid ausgebaut wird, sollen auch die Radfahrer profitieren. Ins Straßenbauprogramm ist der Radweg bereits mit aufgenommen worden. Ob dieser gleich zusammen mit der Straße entstehen wird, hängt aber davon ab, ob es gelingt, die nötigen Grundstücke zu erwerben.

10) Vier Gemeinden, ein Weg: Eine sichere Verbindung für Radler zwischen Grafing und Glonn steht schon länger auf der Wunschliste, unter anderem sollte dafür die stillgelegte Bahnstrecke genutzt werden. Weil sich dies aber aus Gründen des Naturschutzes als nicht ganz einfach erwies, wird derzeit untersucht, ob neben der Staatsstraße 2351 ein Radweg möglich ist. Dieser würde von Grafing-Bahnhof über Taglaching in der Gemeinde Bruck nach Moosach und weiter nach Glonn verlaufen.

11) In Westerndorf was Neues: Der Glonner Ortsteil soll nach den Wünschen der Gemeinde für Radler besser erreichbar werden. Der Weg würde entlang der Kreisstraße 13 vorbei an Schloss Zinneberg verlaufen. Als problematisch sehen die Planer im Landratsamt aber den großen Höhenunterschied dort an, der für nicht elektrifizierte Radler kaum zu bewältigen ist.

12) Schneller zum Kastensee I: Ebenfalls ein Wunsch aus der Marktgemeinde ist eine Radwegverbindung entlang der Kreisstraße 14 Richtung Kastenseeon und zum dortigen "beliebten Badegewässer", wie es im Antrag der Gemeinde heißt. Dieses könnte für die Glonner tatsächlich bald besser erradelt werden, im Zuge des Ausbaus der Kreisstraße soll auch der Fahrradweg kommen.

13) Schneller zum Kastensee II: Auch die Egmatinger könnten bald einfacher zum Baden radeln, laut Straßenbauprogramm soll die EBE 14 auch westlich von Kastenseeon einen Radweg bekommen. Derzeit wird aber noch geprüft, ob man die Verbindung auch etwas abseits der Straße anlegen kann.

14) Rund um Berganger: Von Glonn nach Antholing soll ein neuer Radweg verlaufen, den man sich in der Gemeinde Baiern wünscht. Dieser soll entlang der Staatsstraße 2079 und der Kreisstraße 15 verlaufen, zumindest letzterer Abschnitt, für den der Landkreis alleine zuständig ist, steht auch schon im Straßenbauprogramm.

15) Ab in den tiefen Süden: Ebenfalls ein Wunsch der Bairer ist ein Radweg Richtung Lenzmühle im Landkreis Rosenheim. Die dort verlaufende Kreisstraße 15 wird demnächst saniert, ob dann auch ein Radweg gebaut wird, ist aber noch offen. Da es auch hier große Höhenunterschiede gibt, werden mögliche andere Strecken geprüft.

16) Klein, aber oho: Knapp 100 Meter würden reichen, damit Fahrradfahrer zwischen Frauenneuharting und Lauterbach sicherer unterwegs sind. Dazu bräuchte es einen Weg zwischen der nördlichen Ortseinfahrt entlang der Kreisstraße 20 bis zur Abzweigung auf die Nebenstraße nach Lauterbach. Allerdings hat der Grunderwerb bisher nicht geklappt.

17) Den Bach runter: Besonders für Kinder sind fließende Gewässer faszinierend. Damit die jungen Jakobneuhartinger unfallfrei am Almer Bach spielen können, wünscht man sich in der Gemeinde einen Radweg von der Ortsmitte bis zum Mühlweg entlang der Kreisstraße 9, die dort allerdings teilweise sehr eng an den Häusern vorbeiläuft.

18) Endstation Bachhäusl: Wer von Grafing nach Oberelkofen radelt, muss auf halber Strecke aufpassen. Denn bei der Ortschaft Bachhäusl hört der Radweg auf, weiter geht es auf der Fahrbahn der Staatsstraße 2089. Das Straßenbauamt hatte vorgeschlagen, auch die letzten gut 500 Meter mit einem Fahrradweg zu versehen, allerdings gilt den Planern besonders die enge Kurve an der Bahnunterführung als Herausforderung.

19) Ein Weg nach Westen: Von Wolfesing nach Weißenfeld verläuft die gut befahrene Kreisstraße 4, einen Radweg gibt es dort nur auf dem kurzen Abschnitt zwischen Purfinger und Parsdorfer Straße etwa in der Mitte der Strecke. Seit 2000 gibt es Planungen dafür, das zu ändern, umgesetzt werden dürften diese aber voraussichtlich erst, wenn die Umgehungsstraße für Parsdorf und Weißenfeld in einigen Jahren fertig ist.

© SZ vom 24.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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