Bruck:Platz ist nur in Pienzenau

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Wer in der Gemeinde Bruck ein Haus bauen will, muss sich mit der Suche nach einem Grundstück auf einen Ortsteil beschränken. Grund ist der Flächennutzungsplan

Von Carolin Fries, Bruck

Brucks Bürgermeister Josef Schwäbl (CSU) jedenfalls ist zufrieden: "Das sind genau unsere Gedanken", kommentiert er den Entwurf eines Flächennutzungsplanes, wie ihn der Planungsverband Äuerer Wirtschaftsraum in der jüngsten Sitzung dem Gemeinderat präsentiert hat. Eine "sehr behutsame Siedlungsentwicklung" ist demnach das Ziel. Ausgenommen des Ortsteils Pienzenau lasse die innerörtliche Freiflächenstruktur eine Nahverdichtung nur in sehr geringfügigem Umfang zu, heißt es in der zweiseitigen Erörterung.

Jeden einzelnen Ortsteil von Bruck hat der Planungsverband unter die Lupe genommen. So gelte es etwa in Alxing vor allem, den Kirchhügel mit der Filialkirche Sankt Michael frei zu halten sowie den Biotiopbestandenen Hoglweg von Süden in den Ort. Ansatzpunkte für eine "Arrondierung der Wohnnutzung in bedarfsgerechtem Umgang" sieht der Planungsverband lediglich im Südosten der Gemeinde. In Bruck selbst, mitten im Landschaftsschutzgebiet gelegen, sieht der Flächennutzungsplan ebenfalls kaum Ausdehnungsmöglichkeiten.

Zuletzt hat die Gemeinde in Bruck die Fläche des ehemaligen Wirtshauses in Parzellen aufgeteilt und verkauft, laut Schwäbl sind einige Bauanträge bereits eingegangen. Womöglich würden die Bauarbeiten noch in diesem Jahr beginnen. Künftig aber gebe es so schnell keine Neubauten mehr in Bruck. Denn: Als "verträglichsten Standort der künftigen Wohnsiedlungsentwicklung" erachtet der Planungsverband den Ortsteil Pienzenau. "Anders als in den Altorten liegen hierkeine besonderen Erhaltungsziele hinsichtlich Ortsstruktur und Ortsbild", heißt es im Entwurf des Flächennutzungsplanes. Schwäbl aber betont: "Der Fächennutzungsplan hat keine Bindung, dass auch gebaut wird." Erst, wenn die Gemeinde ein Baugebiet ausweist, werden die Grundstücke auch veräußert. Das könnte aber noch dauern. "Das ist alles in Privatbesitz", sagt Schwäbl.

Für Pullenhofen und Taglaching sieht der geplante Flächennutzungsplan keine Erweiterung vor. Das geplanten Gewerbegebiet östlich von Taglaching wird mit der Stärkung der örtlichen Wirtschaftsstruktur durch die Ansiedlung regionaler Betriebe begründet. Der Bedarf ergebe sich nicht nur aus dem ermittelten Flächenmangel, es würden auch immer mehr Arbeitnehmer pendeln müssen. Das Ziel der Gemeinde sei es darum, "in attraktiver Lage (...) wohnortnahe Arbeitsplätze zu schaffen". In einer der nächsten Sitzungen will der Gemeinderat erneut über den Entwurf beraten - und dann einen Beschluss fassen.

© SZ vom 14.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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