Beschluss im Stadtrat:Neue Einfahrt

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Ebersberg saniert im Herbst die ehemalige Bundesstraße im Westen der Stadt

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Auf den Straßen der Kreisstadt ist dieses Jahr ja einiges geboten. Aktuell läuft in der Bahnhofstraße die Kanal- und Wasserleitungssanierung, was den Ebersberger Autofahrern einiges an Geduld abverlangt. Ende Juli soll die Sanierung der Rohre allerdings abgeschlossen sein - dann folgt jene des Straßenbelags. Und wenn die Bahnhofstraße dann endlich fertig ist, wird gleich im Westen der Stadt weitergebaut. Dort steht nämlich voraussichtlich im Oktober eine Fahrbahnsanierung der ehemaligen B304 an, etwa zwei Wochen sollen die Arbeiten dauern.

Wie nun im Technischen Ausschuss des Ebersberger Stadtrates vorgestellt wurde, soll die Münchner Straße auf der gesamten Länge zwischen der Ampel bei Reitgesing und kurz hinter der Abfahrt nach Vorderegglburg einen neuen Belag bekommen. Wie Thomas Beierl vom gleichnamigen Ingenieurbüro erläuterte, sei die 40 Jahre alte Asphaltdecke nicht mehr im besten Zustand. So gebe es an vielen Stellen Spurrillen, der Belag sei außerdem bröckelig geworden, wodurch an vielen Stellen Risse entstanden seien. Durch einsickerndes Wasser könne dies besonders bei Frost zu größeren Schäden führen. Daher solle man die Sanierung möglichst bald angehen, so der Ingenieur. Der Unterbau der Straße sei derzeit nämlich noch in einem guten Zustand.

Damit er das auch bleibt, soll nun zunächst der darüberliegende Belag abgefräst werden. Laut Beierl könnte dies auf dem etwa 1250 Meter langen Straßenstück innerhalb von zwei Wochen erledigt werden. Die Verkehrsbehinderungen dürften sich dabei in Grenzen halten, die Fräsarbeiten könnten abschnittsweise und bei lediglich einspuriger Sperrung erfolgen. Für ein bis zwei Tage allerdings müsste der komplette westliche Teil der Münchner Straße stillgelegt werden. Dann nämlich, wenn der neue Straßenbelag aufgebracht wird. Dieser soll möglichst nahtlos entstehen, was eine längere Haltbarkeit garantiere. Insgesamt werde die Stadt für die Sanierung etwa 210 000 Euro ausgeben müssen.

"Wir sind ja seit ein paar Jahren stolze Besitzer der Straße, da müssen wir sie auch instandsetzen", sagte Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU). Bis zur Eröffnung der Südumgehung war die Straße ein Teil der B 304, seit 2010 gehört sie der Stadt. Die damals dazu auch Geld vom Bund für bevorstehende Sanierungen bekommen habe. Dieses, so erklärte Christian Pfeifer vom Bauamt auf Nachfrage von Stadtrat Gerd Otter (Freie Wähler), habe man auch kurz danach in die Sanierung des östlichen Teils der Straße investiert.

Grünen-Stadtrat Philipp Goldner regte an, die Baumaßnahme zu nutzen, um die Straße für Fußgänger sicherer zu machen. So solle man eine Querungshilfe nach der Abfahrt nach Hörmannsdorf einbauen. Von dort solle man außerdem einen Fußweg auf der Südseite der Straße bis zum Schmiedwirt, beziehungsweise der Bushaltestelle Egglburg, anlegen. Auch solle die Stadt ein Tempolimit ab der Hörmannsdorfer Ausfahrt einrichten, anstatt 100 Kilometer pro Stunde seien 70 ausreichend - und wegen der Bushaltestellen auf beiden Seiten auch sicherer. Das Bauamt werde prüfen, was davon machbar sei, so Pfeifer. Zumindest Platz für den Gehweg gebe es, die Stadt besitzt einen Streifen Grund neben der Straße.

Es gab allerdings Zweifel daran, ob die Straße wirklich in einem so schlechten Zustand sei, dass eine Sanierung nötig ist. "Es gibt schlimmere Straßen", meinte CSU-Stadtrat Martin Schechner. Hans Mühlfenzl (SPD) sprach gar von einer "Luxus-Maßnahme". Das Geld für die Sanierung sei an anderer Stelle sicher besser investiert. Dass es noch schlechtere Straßen gebe, wollte Pfeifer gar nicht bestreiten, allerdings seien diese auch nicht so stark befahren, wie die westliche Münchner Straße. Und auch der Winterdienst habe dort zunehmend Probleme, weil man kaum noch räumen könne, ohne den Belag weiter zu beschädigen. Gegen die Stimme Mühlfenzls wurde die Sanierung schließlich beschlossen.

© SZ vom 19.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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