Berechnungen sollen passen:Emmering stellt Kita-Bedarfsplanung um

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Von Christoph Jänsch

Seit August 2013 hat jedes Kind ab Vollendung des ersten Lebensjahres einen gesetzlichen Anspruch auf einen Kita-Platz. Zu prognostizieren, wie viele Betreuungsplätze notwendig sind, ist für Kommunen allerdings häufig ein Glücksspiel. Der Bedarf hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab und unterliegt zudem starken örtlichen Schwankungen. Seit 2015 unterstützt das Landratsamt Ebersberg seine Gemeinden daher bei der Planung mit Hilfe eines Computerprogramms. Das Hildesheimer Bevölkerungsmodell, wie die Software offiziell heißt, ist ein Planungsinstrument für die allgemeine Bevölkerungsentwicklung auf kommunaler Ebene. Das Landratsamt Ebersberg nutzt das Programm aber eben auch, um den Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen für die Zukunft valide zu ermitteln. Der besondere Ansatz der Hildesheimer ist, örtliche Daten zu verwenden anstelle von heruntergebrochenen Prognosen größerer Städte oder Kreise. So sollen zum Teil abweichende lokale Entwicklungstrends sichtbar gemacht anstatt durch allgemeine Trends überdeckt zu werden.

Das will sich nun auch die Gemeinde Emmering zunutze machen, um die Kita-Plätze im Ort zu planen. Das Hildesheimer Modell ist Thema der Gemeinderatssitzung an diesem Donnerstag. Monika Wilken und der Leiter des Ebersberger Jugendamtes, Christian Salberg, wollen die erklärungsbedürftige Software und ihre Ergebnisse verständlich präsentieren.

Bisher habe Emmering die Betreuungsplatzplanung ohne das Zutun des Landratsamtes bewerkstelligt, sagt Bürgermeister Max Maier. Allerdings mit mäßigem Erfolg: "Der Kindergarten ist voll. Die Eltern müssen für ihre Kinder Betreuungsplätze in Nachbargemeinden aufsuchen", räumt Maier ein. Nun drängt eine neue Regelung. Da die Gemeinde zwei Neubaugebiete in Planung habe und damit rechnen müsse, dass junge Familien nach Emmering ziehen, müssten die künftigen Berechnungen passen, kündigt der Bürgermeister an - zuletzt auch alleine deshalb, weil die Eltern die Gemeinde sonst in Regress nehmen könnten.

© SZ vom 11.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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