Anweisung aus dem Ministerium:Vorzeitig in die Ferien

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Wegen der Grippewelle werden schwangere Lehrerinnen freigestellt

Von Yvonne Münzberg, Ebersberg

Die diesjährige Grippewelle hat in den vergangenen Wochen und Monaten ungeahnte Ausmaße angenommen und hält auch im März weiter an. Das verursacht unzählige Ausfälle in Schulen und Betrieben. Daher hat das bayerische Ministerium für Bildung und Wissenschaft bis zu den Osterferien, die am kommenden Freitag beginnen, sämtliche schwangeren Lehrerinnen und auch Schülerinnen vom Unterricht freigestellt. Somit kommt das Ministerium nach eigenen Angaben seiner Verantwortung für Frauen mit ungeborenen Kindern nach.

Im Landkreis wurden daher drei aktive Lehrerinnen freigestellt, sieben andere Schwangere waren bereits individuell oder aufgrund von Krankheit beurlaubt. Das heißt auch, dass jetzt die mobilen Reserven aufgebraucht sind. Mit den schwangeren Lehrerinnen fallen pro Person etwa 27 bis 28 Unterrichtsstunden weg; das bedeutet, dass ganze Klassen unbesetzt sind. Bis auf eine Klasse, so Angela Sauter, Schulamtsdirektorin des Landkreises, konnte man diese Fehlstunden aber abdecken.

Größerer Unterrichtsausfälle konnten bisher verhindert werden

Die betroffene Klasse muss bis Ostern zumindest mit schulhausinternen Maßnahmen versorgt werden. Der Förderunterricht wurde gestrichen, und im Rahmen des Vertretungsplans werde alles Mögliche getan, um die Ausfälle auszugleichen. "Wir können ad hoc kein Personal einstellen", so Sauter - ganz abgesehen davon, dass der Markt für Lehrkräfte momentan sowieso schwierig sei. Optimal sei der momentane Zustand also nicht, aber Wunder könne man eben auch nicht bewirken.

Das Ministerium schlägt beispielsweise vor, Teilzeitkräfte für diesen Zeitraum an ihrer Stammschule voll einzusetzen. Diese Vorschläge, bedauert Sauter, seien jedoch nur schwer umzusetzen. Die Devise bis Ostern lautet also Zusammenhalt, bis die Grippewelle abebbt. Die staatlichen Stellen haben dies zumindest signalisiert - wenn auch der nächste lästige Virus, diesmal befällt er den Magen-Darm-Trakt, bereits im Anmarsch sein soll. "Dass die Influenza diese Ausmaße annimmt, konnte ja keiner erwarten", erklärt Sauter. Sie hofft, dass über Ostern zur Abwechslung mal eine "Gesundheitswelle" über den Landkreis schwappe. Diese Entwicklung dürfte dann wohl nicht nur den Schulbetrieben zugute kommen.

© SZ vom 20.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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