Drinnen:Wissenswertes über das grüne Gold

Für Brauer macht der Hopfen die Würze ihres Produkt aus, für die Hallertau ist die Pflanze, die sich vor der Ernte an Drähten auf einige Meter in die Höhe rankt, das "grüne Gold". Der Hopfen hat die Gegend nördlich von Freising stark geprägt und ihr im 19. und 20. Jahrhundert Wohlstand gebracht. Und er hat die Hallertau oder auch Holledau - darüber mögen sich die Gelehrten streiten - bekannt gemacht als das größte Hopfenanbaugebiet der Welt. Deshalb verwundert es ein bisschen, warum es eigentlich so lange gedauert hat, bis man dieser charakteristischen Pflanze in ihrer bayerischen Heimat ein eigenes Museum gewidmet hat. Dafür ist der Bau, den man im Jahr 2005 in Wolnzach hingestellt hat, umso spektakulärer ausgefallen: In der symbolischen Form eines Hopfengartens ist darin die wohl größte Spezialsammlung der Welt zum Thema untergebracht. Auf verschiedenen thematischen Rundgängen durch das etwa 1000 Quadratmeter umfassende Museum erfährt der Besucher alles über die Geschichte der Kulturpflanze, die früher Würz- und Heilzwecken diente, über den Hopfenanbau und über den Handel mit den begehrten Dolden sowie deren Weiterverarbeitung beim Brauen.

Weil die Hallertauer aber längst gelernt haben, dass man sich nicht von einer Monokultur abhängig machen sollte, deren Ertrag schlechtes Wetter beispielsweise zunichte machen kann, gibt es im Museum auch Bierseminare und kulturelle Veranstaltungen. Außerdem können die Räume für Tagungen und Kongresse gemietet werden. Noch bis zum 25. Januar ist eine Sonderausstellung zu sehen, die sich unter dem Titel "Strizzis, Lackl'n, Goaßlschnalzer" mit dem Bild von Bayern, speziell Oberbayern, auseinandersetzt.

© SZ vom 02.01.2015 / kg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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