Draußen:Markt der kleinen Leute

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Von Barbara Hordych, München

Alles begann vor 25 Jahren mit dem Museumsbus - der tourte durch die Stadtteile und stellte Exponate in Glasvitrinen aus, die eine "Ankaufskommission" zuvor auf einem Flohmarkt erworben hatte. Das Besondere daran: "Es waren Kinder, die darüber entschieden, zu welchem Thema auf dem Flohmarkt eingekauft werden sollte; und es waren ausschließlich Kinder, die dort verkaufen durften", erklärt Jane Blumenstein, die Sprecherin des Kinder- und Jugendmuseums. Beliebte Sujets waren beispielsweise Schlüsselanhänger, Nilpferde oder aber auch Sammelstücke, die zu den Oberbegriffen "Rund" oder "Rot" passten. Die Idee dahinter war, einen zeitgenössischen Querschnitt aus der Kinderwelt zu erhalten - und zu zeigen. Nach fünf Jahren fand das Kinder- und Jugendmuseum ein festes Haus am Hauptbahnhof. Und der alte Museumsbus hatte vor vier Jahren endgültig ausgedient. Geblieben aber ist "Der kleine Münchner", der Flohmarkt an der Münchner Freiheit, seit Jahrzehnten eine Institution in Schwabing.

Rund 400 Stände werden in der Regel bei gutem Wetter angemeldet. Selbstverständlich von den Kindern selbst, und zwar am jeweiligen Veranstaltungsmorgen ab 8.30 Uhr am Organisationsstand. So auch wieder beim Auftakt an diesem Samstag, 7. Mai. Es wird keine Standgebühr erhoben, "allerdings muss die Ware überwiegend aus Spielsachen bestehen, die die Kinder selbst verkaufen und tauschen können", sagt Blumenstein. "Für reine Kleidertische, wie sie Eltern oft am liebsten sind, um ausgemusterte Anziehsachen loszuwerden, gibt es auf dem Markt keinen Platz." Erwachsene sind beim "Kleinen Münchner" sowieso nur als Helfer erlaubt. Etwa wenn es gilt, 50 Cent und drei Euro gegeneinander abzuwägen - oder den eifrigen Standlbesitzern einen Pausensnack zu besorgen.

© SZ vom 06.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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