Deutsches Theater:Wiedereröffnung verzögert sich wohl

Der schon mehrmals verschobene Eröffnungstermin für das Deutsche Theater ist in Gefahr. Für Theaterleiter Werner Steer wäre das eine "Katastrophe" - er steht mit einer hochrangigen Musicalproduktion in Verhandlungen.

Katja Riedel

Der schon mehrmals verschobene Eröffnungstermin für das Deutsche Theater ist in Gefahr. Das teilte die Stadt am Dienstagabend mit, nachdem der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Bürgermeister Hep Monatzeder (Grüne), diesen am Vormittag darüber informiert hatte. Projektsteuerer und Architekt legten dar, dass die geplante Schlüsselübergabe zum 17. Juni 2013 an die Betriebs-GmbH, die das Theater führt, "mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erreichbar" sei.

Schuld seien unter anderem die Komplexität des Bauvorhabens, die Anpassung von Vertragsterminen, Wechsel von Firmen und Ausführungsdefizite, heißt es bei der Landeshauptstadt. Am Abend tagten die Aufsichtsräte der Betriebs-GmbH. Theaterleiter Werner Steer war noch am Vormittag davon ausgegangen, dass er an dem Juni-Termin weiter festhalten könne, steht er doch mit einer hochrangigen Musicalproduktion in Verhandlungen. Dazu braucht Steer aber einen verbindlichen Eröffnungstermin.

"Wenn der Termin nicht gehalten wird, dann wäre das für uns eine Katastrophe", sagte Steer. Diese scheint nun wahrscheinlich: Ein Produktionsvertrag mit einem großen Musical-Betreiber könne zur Zeit nicht abgeschlossen werden, da das Haftungsrisiko nicht kalkulierbar sei, heißt es bei der Stadt.

Eigentlich sollte der Spielbetrieb, der derzeit im Theaterzelt Fröttmaning stattfindet, schon im Herbst 2011 wieder an der Schwanthaler Straße eröffnet werden. Statt 79,5 soll der Bau nun 86 Millionen kosten - zuzüglich 2,2, Millionen Euro jährliche Zeltmiete seit 2008.

© SZ vom 19.09.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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