Demonstration:"Lohndumping im großen Stil"

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Gutes Geld für gute Arbeit fordern die Gewerkschaften. Ihr Vorwurf: Viele Unternehmen versuchten, Tariflöhne zu umgehen. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Je nach Zählung zwischen 700 und 3000 Menschen folgen dem Aufruf der Gewerkschaften und protestieren auf dem Odeonsplatz gegen den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen. Ihre Kritik richtet sich beispielsweise gegen Klinikbetreiber und gegen BMW

Von Wolfgang Görl

Das Transparent wippt fröhlich im Takt zu Geier Sturzflugs Achtzigerjahre-Hymne "Wir steigern das Bruttosozialprodukt". Weniger fröhlich ist die Botschaft, die auf dem Spruchband zu lesen ist: "BMW-Arbeiter fordern: Schluss mit der Zuhälterei!" Keine Frage: Die 700 (so die Polizei) bis 3000 Demonstranten (die Schätzung der Veranstalter), die sich am Samstagmittag vor der Feldherrnhalle versammelt haben, sind wütend. Ihr Unmut richtet sich gegen die Unternehmer, die laut den Gewerkschaften mithilfe von Leiharbeitern und Werkverträgen "Lohndumping im großen Stil" betreiben. Adressat der Protestkundgebung auf dem Odeonsplatz, zu welcher der Deutsche Gewerkschaftsbund aufgerufen hat, ist aber auch die CSU, die den Gesetzentwurf, mit dem Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen einzudämmen gedenkt, nach Ansicht der Arbeitnehmervertreter blockiert: "Beenden Sie die Blockade und nehmen Sie Fahrt auf für gute Arbeit zu fairen Bedingungen und gegen Missbrauch", ruft der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann in Richtung der jenseits des Hofgartens gelegenen Staatskanzlei.

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