Weichs:Umbau der alten Mühle ist gescheitert

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Von SONJA SIEGMUND, Weichs

Die Nutzung der alten Mühle an der Glonn ist seit mehr als zehn Jahren ein Dauerbrenner in der Gemeinde Weichs. Jetzt hat sich das Thema erledigt. Nach Gesprächen zwischen Bürgermeister Harald Mundl (WBV) und Besitzer Josef Karl sowie einer ausführlichen Debatte im Gemeinrat werden alle Verfahren für den Planbereich "Wasserkraft - Alte Mühle" eingestellt.

Im Jahr 2003 hatte der Unternehmer Josef Karl das Anwesen - bestehend aus Mühlengebäude, Sägewerk und Wasserkraftanlage - erworben. Anfangs sahen die Planungen eine Nutzung für Seminare in den um 1880 errichteten Gebäuden vor oder für Veranstaltungen mit Biergartenbetrieb. Nachdem es Widerstände aus der Nachbarschaft gegeben hatte, mussten die Pläne reduziert werden. Mit einem 2014 aufgestellten Durchführungsvertrag sollte geregelt werden, dass zunächst die Sanierung der Mühle nach Vorgaben des Denkmalschutzes zu erfolgen hat. Danach hätte als Ausgleich für die Aufgabe der Wohnnutzung im Mühlengebäude das Wohnhaus für den Betriebsleiter errichtet werden können. Anschließend sollte in einem Zeitraum von sieben Jahren der Sägemühlstadl renoviert werden. Im Hinblick auf die von der Gemeinde aufgestellten Regelungen und Verpflichtungen hatte der Mühlenbesitzer zunächst um Bedenkzeit gebeten, danach erklärt, das Bauvorhaben nicht weiter zu verfolgen. Als Begründung hatte Josef Karl laut Mundl darauf verwiesen, dass es ihm nicht möglich sei, die hohen Investitionskosten zu tragen, ohne Zugeständnisse und ohne öffentliche Unterstützung bei Wegfall aller Nutzungsmöglichkeiten im Mühlengebäude. In einer lebhaften Diskussion regte CSU-Gemeinderat Martin Betz an, das Areal im Betreuungsbereich zu nutzen oder für die Unterbringung von Flüchtlingen. Andernfalls befürchtet Betz den Verfall der ortsbildprägenden Mühlengebäude. Andrea Neumann (WBV) sprach sich dafür aus, das Verfahren offen zu lassen, damit man sich für die Zukunft nichts verbaue. Einer weiteren Überlegung des Gemeinderats, in der Mühle sozialen Wohnungsbau zu etablieren, erteilte Bürgermeister Harald Mundl eine Absage, da dort Wohnen aufgrund des Maschinenlärms nicht möglich sei.

© SZ vom 28.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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