Das freundliche, aufgeschlossene Miteinander ist der neuen Schulleiterin Alexandra Wolff an der Grundschule Weichs sofort aufgefallen. "Von Lehrerkollegium, Elternbeirat und Gemeinde bin ich herzlich aufgenommen worden." Die 45-jährige Pädagogin war zuletzt an einer Grundschule im Münchner Stadtteil Feldmoching/Hasenbergl als Konrektorin tätig. Zuvor unterrichtete sie lange an der Dachauer Grundschule-Ost, bevor sie jetzt als Nachfolgerin von Ilona Seyfried die Leitung in Weichs übernommen hat. Wolff, die mit ihrer Familie in Dachau lebt, freut besonders, dass sie als Rektorin nun wieder im Landkreis tätig sein kann.
Als wichtigen Pluspunkt ihrer neuen Wirkungsstätte schätzt sie die Überschaubarkeit der kleinen Schule. Bald will sie viele Schüler und Eltern namentlich kennen, ein persönliches Klima liegt ihr am Herzen. "Mein Ziel ist, dass sich alle an ihrer Schule wohl und willkommen fühlen."
Die Startbedingungen für die neue Schulleiterin sind erfreulich: So steigen die Schülerzahlen, am ersten Schultag konnte Wolff 41 Erstklässler begrüßen. In den nächsten Jahren kommen weiterhin mehr Schüler nach, bedingt durch den Zuzug in die neuen Baugebiete am Ort. Eine positive Entwicklung. "Damit steht der Schulstandort definitiv nicht in der Diskussion."
In der Organisation der Schule will die neue Rektorin erst einmal das laufende System beibehalten, weil es gut funktioniere. "Da werde ich nicht alles auf den Kopf stellen." Gerade die Kooperationen, die es mit örtlichen Vereinen und Organisationen gibt, schätzt Wolff, die selbst als Klassenlehrerin eine dritte Klasse führt. Durch diese Zusammenarbeit können die Schüler nachmittags an der Schule Sport treiben, Englisch oder Französisch lernen. Auch die Tradition, sich jedes Jahr ein neues Schwerpunktthema vorzunehmen, will sie erhalten. "Dieses Jahr steht unter dem Motto: Forschen und Entdecken."
Aber natürlich möchte eine Schulleiterin auch eigene Vorstellungen und Ideen umsetzen. "Die Leseförderung ist mein persönliches Steckenpferd." Gerade im Grundschulalter gelte es, die Kinder für Bücher und Texte zu begeistern. "Das kann man später nicht mehr nachholen." Deshalb freut sich Wolff über die schon bestehende Kooperation mit der Gemeindebücherei, die im Schulhaus untergebracht ist. Für die Zukunft will sie weitere Leseprojekte und Aktionen entwickeln.
Kontinuität ist auch das Stichwort für die Zusammenarbeit mit der beliebten Mittagsbetreuung, die mit vier Gruppen im Schulhaus untergebracht ist. "Die Gruppen sind voll, fast die Hälfte unserer Schüler besucht an zwei bis drei Tagen die Betreuung, die bis 17 Uhr geht." Eine Neuausrichtung in Richtung Ganztagsklasse hält Schulleiterin Wolff derzeit für nicht angezeigt. Weil das Miteinander von Schule und Mittagsbetreuung gut eingespielt ist. Und weil das bestehende System von den Eltern auch wegen seiner Flexibilität geschätzt werde, die gerade gebundene Ganztagsklassen nicht bieten können. Einzig aus der räumlichen Situation der Betreuung könnte sich künftig einmal Handlungsbedarf ergeben. Denn aufstocken lässt sich an der Weichser Schule nichts mehr, das Gebäude ist mit dem Unterrichtsbetrieb und der Mittagsbetreuung voll belegt. Falls der Betreuungsbedarf noch wächst, "müsste die Gemeinde vielleicht einmal über einen Anbau nachdenken".