Tödlich verunglückt:Trauer um 17-Jährigen

Lesezeit: 1 min

Der Schüler aus Wiedenzhausen war ein versierter Bergsteiger

Sulzemoos - Bei dem Bergsteiger, der am Wochenende in den Tiroler Alpen tödlich verunglückt ist, handelt es sich um einen 17-jährigen Kletterer aus Wiedenzhausen. Die Tiroler Landespolizei bestätigte am Montag, dass die Identität des Toten anhand von Personenbeschreibungen sowie der mitgeführten Dokumente inzwischen zweifelsfrei geklärt sei. Ein Mann hatte den Fund der Leiche auf einem Felsband am Schneefernerkopf am Samstag gegen 10.30 Uhr der Polizei in Tirol gemeldet. Zur gleichen Zeit ging eine Vermisstenmeldung aus Garmisch ein. Der Jugendliche war nach Angaben der Landespolizei mit dem Zug allein nach Ehrwald gereist, um von dort zu einer Klettertour aufzubrechen. Die Route führt durch die Westwand des Schneefernerkopfes und wird auf einschlägigen Bergsteigerseiten als "schöne, lange Kletterei in einer großartigen Landschaft mit Nordwand-Flair" beschrieben, die sehr abwechslungsreich, aber auch anspruchsvoll ist. Alpinisten müssen gute Kondition und viel Erfahrung mitbringen, um die sieben- bis zehnstündige Klettertour zu bewältigen. Auf der Route gibt es auch Steilwände, die im oberen sechsten Schwierigkeitsgrad angesiedelt sind und nur mit guter Seilsicherung in Angriff genommen werden sollten. Entsprechende Haken sind bereits im Fels vorhanden.

Der Wiedenzhausener kletterte nach Polizeiangaben mit professionellen Kletterschuhen, aber allein und ohne Seil. "Das ist schon etwas leichtsinnig", sagte eine Sprecherin der Polizei. Nach den Ermittlungen stürzte der junge Mann zehn bis fünfzehn Meter in die Tiefe. Der mit dem Hubschrauber eingeflogene Notarzt konnte nur noch den Tod des Jugendlichen feststellen. Die Angehörigen wurden von der österreichischen Polizei informiert, der Leichnam des Verunglückten wurde mittlerweile vom Bestatter abgeholt. Der Elftklässler am Dachauer Josef-Effner-Gymnasium galt als leidenschaftlicher und versierter Kletterer.

© SZ vom 30.08.2016 / gsl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: