Sulzemoos:Romantischer Abend

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Gute Stimmung, Musik und gutes Wetter haben die Zuhörer im Schlossgut genossen. Gern ließen sie sich von Danny Streetes Liebe zur Musik anstecken. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Danny Streete berührt sein Publikum im Gut Schloss Sulzemoos

Es gibt diese Abende, an denen alles passt: die Qualität des Gebotenen, die Stimmung im Publikum, und, wenn man Glück hat, sogar noch das Wetter. Einer dieser Abende war der Auftritt von Singer-Songwriter Danny Streete im Gut Schloss Sulzemoos am Freitag bei Kult A 8: eine kleine, intime Veranstaltung mit einem Mann, der ebenso gut singen wie erzählen kann. Einziger Wermutstropfen: Vor dem Backhaus des Guts-Restaurants saßen an diesem vielleicht einzigen warmen Abend des Frühlings nur knapp ein Dutzend Gäste, die diesem Mann zuhörten und dabei dem langsam über den Sulzemooser Dächern aufgehenden Mond zusehen konnten.

Danny Streete, autodidaktischer Gitarrist und Sänger, der gelegentlich auch zur Mundharmonika greift, verfügt über ein breites musikalisches Repertoire. Für sein Programm bei Kult A 8 hatte er Songs und Balladen der späten 1950er, 1960er und 1970er Jahre zusammengestellt, ergänzt durch einige Eigenkompositionen. Egal, ob Streete Songs von Bob Dylan interpretiert, von Johnny Cash, Cat Stevens und Elvis Presley, oder zuletzt ein Lied, das Konstantin Wecker und Hannes Wader auf einer gemeinsamen Tournee gesungen haben: Streete ist immer ganz nah am Original; verfügt aber dennoch über einen eigenen Ton. Und vor allem ist da immer seine ganz persönliche Beziehung zu jedem dieser Songs zu spüren. Das hat viel auch mit seinem Erzählen zu tun. Man erfährt von Streetes schon früh einsetzender Begeisterung für amerikanischen Folk, zu der er sich von seinem älteren Bruder inspirieren ließ, auch von seiner Neugier auf andere Interpreten und Stile, von der Zusammenarbeit mit Band-Kollegen oder von eigenen Tourneen. Dazu kommen kurze Hintergrundgeschichten und Anekdoten über berühmte Interpreten, etwa über das Paar Bob Dylan und Joan Baez oder über Elvis Anfänge als noch unbekannter Sänger.

Das Publikum im Sulzemooser Backhaus ließ sich rasch anstecken von Streetes spürbarer Liebe für "seine" Musik und von seinen unprätentiösen, dabei aber durchaus kenntnisreichen Plaudereien. Auch wenn der Kreis der Zuhörer klein war: Der "Balladeer", wie Streete sich nennt, hatte seinem Publikum einen Abend der ganz besonderen Art beschert.

© SZ vom 13.06.2016 / RZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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