Reden wir über:Star Wars auf Großleinwand

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Nicole Lutz leitet das Cinema Dachau. Wenn Blockbuster laufen, hat sie besonders viel zu tun. (Foto: oh)

Kinobetreiberin Nicole Lutz erklärt, welche Filme gut ankommen

interview Von Fam Marie Schaper

Ein voller Saal. Die Leute tragen alle Brillen und starren auf den großen Bildschirm vor ihnen. Wenn ein Ball durch die Luft fliegt, zucken alle unwillkürlich zusammen, weil sie das Gefühl haben, er würde sie gleich treffen - der 3D Effekt. Das ist eine Szene, die Kinobesitzerin Nicole Lutz (), 37, nur zu gut kennt. Sie und ihr Mann, Christopher Lutz, 31, leiten das Cinema Dachau und haben mit fünf Kinosälen viel zu tun. Besonders, wenn Blockbuster laufen.

SZ: Frau Lutz, wie kamen Sie dazu ein Kino zu leiten?

Nicole Lutz: Das Kino in Dachau ist ein Familienbetrieb. Schon als kleines Mädchen habe ich meinen Eltern auf die Finger gesehen. Schnell war mir bewusst, dass ich es übernehmen will.

War das Kino schon immer in der Fraunhoferstraße?

Nein, Anfang der 80er Jahre eröffneten meine Eltern ein Kino in der Dachauer Altstadt, das Astoria. Und 1994 kam dann das heutige Cinema dazu. Was auch gut war, denn 2001 mussten wir das Astoria schließen. Es war aus der Mode gekommen, mit seinen kleinen Sälen mit wenig Steigung. Heute legen die Besucher eher Wert auf große Säle und entsprechend große Leinwände. Deswegen lief das Cinema besser.

Müssen Sie und Ihr Team sich besonders auf große Blockbuster wie Star Wars vorbereiten?

Natürlich bieten wir mehr Vorstellungen bei einem großen Filmstart an, aber sehr viel mehr Arbeit fällt im Vorfeld nicht an. Es ist uns nur wichtig, einen frühen Vorverkauf zu ermöglichen, damit jeder, der den Film sehen will, die Möglichkeit hat, sich rechtzeitig Plätze zu sichern. Die sonstige Vorbereitung ist wie bei anderen Filmen auch. Wir müssen Mitarbeiter koordinieren, das Programm aufstellen und Waren einkaufen. Aber das ändert sich nicht durch den Film.

Und wie läuft das mit Verleihern? Gibt es auch manchmal Probleme?

Wir bekommen eigentlich jeden Film, den wir wollen. Es gibt Ausnahmen: Lief ein Film in den USA nicht gut an, wird er meist in Deutschland kleiner gestartet, also die Kopienzahl ist begrenzt. Aber das stört uns nicht weiter. Wenn Filme nicht gut laufen, wollen wir sie auch nicht anbieten. Andere Aspekte bei der Zusammenarbeit mit den Verleihern sind uns wichtiger. Etwa dass wir die Laufdauer des Filmes verlängern können, wenn wir wollen. Und da kann man mit den Verleihern gut verhandeln.

Machen die Münchner Kinos Ihnen Konkurrenz?

Teilweise ja. Wenn junge Leute gerne noch weggehen wollen, vor oder nach dem Film, zieht es sie eher nach München. Auch laufen manche Genres nicht gut. Horror etwa, dafür haben wir nicht das Klientel. Auch Arthouse ist manchmal schwierig. Aber trotzdem kommen Leute zu uns ins Kino. Es ist praktischer für viele, wenn das Kino in der Nähe ist, und durch unsere großen Säle müssen die Leute, die zu uns kommen, auch keine Kompromisse eingehen.

Welches Genre, würden Sie sagen, läuft gut in Dachau?

Die Blockbuster sind immer vorne mit dabei. Alle diese Filme wie James Bond oder Teile einer Filmreihe wie Tribute von Panem. Aber auch Familienfilme sind sehr beliebt. Kinder und Familien sind ein wichtiger Teil unserer Kundschaft. Deswegen veranstalten wir auch immer wieder Sondervorführungen für Schulen am Vormittag. Da freuen sich alle Schüler drauf.

© SZ vom 11.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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