Reden wir über:Ein Jahr Südamerika

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Daniel Weger aus Petershausen. (Foto: oh)

Daniel Weger aus Petershausen und sein Freiwilligendienst in Ecuador

interview Von Julian Erbersdobler

Daniel Weger wird diesen Mittwoch in der Luft verbringen. Über Amsterdam und Panama geht es nach Quito, Ecuador. Dann ist er in dem Land, das ihn ein ganzes Jahr lang aufnehmen wird. Der 24-jährige Petershausener ist einer von insgesamt 19 jungen Erwachsenen, die ihren Freiwilligendienst über die Erzdiözese MünchenFreising in Südamerika leisten. Daniel Weger wird in der drittgrößten Stadt Ecuadors Cuenca leben, die kirchliche Jugendarbeit mitgestalten und in einem Kindergarten arbeiten. Im Gespräch mit der SZ Dachau erzählt er, wie er sich auf diese Zeit vorbereitet hat und was seine Eltern zu diesem Auslandsaufenthalt sagen.

SZ: Endlich beginnt Ihr großes Abenteuer in Ecuador. Worauf freuen Sie sich am meisten?

Daniel Weger: Auf die Vielfalt des Landes. Auf Urwald, Wüste, Hochland - Ecuador ist ein ganz besonderes Land. Aber ganz besonders freue ich mich auch auf die Lebenseinstellung der Einheimischen. Obwohl die materielle Armut sehr viel größer als in Deutschland ist, gehen die Menschen mit einem Lächeln durchs Leben.

Wie sind Sie auf den Freiwilligendienst des Erzbistums aufmerksam geworden?

Mit dem Gedanken, für eine bestimmte Zeit ins Ausland zu gehen, habe ich schon länger gespielt. Mit 18 kam mir dieser Schritt aber noch etwas zu früh, jetzt fühle ich mich bereit dazu. Die kirchliche Pfarrgemeinde und die Aktionen in Petershausen waren mir auch schon immer wichtig.

Dann haben Sie sich vor gut einem Jahr beworben. Wie ging es weiter?

Nach der Bewerbung wurden wir zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Danach folgte dann die Zusage. Die Vorbereitung in Seminaren und Gesprächen war für mich sehr wichtig. Besonders gut hat mir das interkulturelle Training gefallen. Es ging um Sensibilität und die Eigenschaft, nicht alles Fremde direkt zu bewerten, sondern sich dafür zu öffnen.

Jetzt verschlägt es Sie nach Ecuador. Ihr Traumziel?

Im ersten Moment hatte ich von Ecuador noch keine genaue Vorstellung, deshalb war es bei meiner Bewerbung kein spezifisches Ziel. Der Standort hatte mehr mit der Partnerschaft zwischen der Kirche Ecuadors und der Erzdiözese München und Freising zu tun. Nachdem wir Freiwilligen uns jetzt sehr genau mit Ecuador beschäftigt haben, bin ich wirklich froh, in dieses besondere Land zu kommen.

Wie wurden die Projekte vergeben?

Zunächst wurden alle einmal vorgestellt, dann konnten wir drei Wunschprojekte angeben. Am Ende habe ich ein komplett anderes bekommen und bin jetzt sehr glücklich darüber. Die Organisatoren haben sich bei der Vergabe wirklich sehr viel Gedanken gemacht.

Sie werden ein ganzes Jahr in Südamerika verbringen. Was sagen Ihre Eltern dazu?

Der Abschied wird sicher nicht leicht fallen. Aber sie stehen hinter mir, genau wie meine Schwester, die auch schon einen Freiwilligendienst gemacht hat.

Der internationale Freiwilligendienst der Erzdiözese München und Freising ist in das Programm "weltwärts" des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eingebunden. Bewerben können sich junge Erwachsene mit abgeschlossener Berufsausbildung, Fachabitur oder Abitur, die zum Zeitpunkt der Ausreise zwischen 18 und 28 Jahre alt sind. Die Bewerbungsphase für den nächsten Freiwilligendienst von August 2016 bis August 2017 endet am 31. Oktober 2015. Weitere Informationen unter http://freiwillig-weg.de

© SZ vom 11.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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