Reden wir über:Die alljährliche Erkältungswelle

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Daniel Vuotto von der Barmer GEK gibt Tipps zum Schutz vor den Viren

Von Helmut Zeller

Volle Wartezimmer in den Arztpraxen, Ausfälle in den Firmen und Betrieben und überall verschnupfte Menschen: Jedes Jahr im Herbst rollt eine Erkältungswelle auf uns zu. Warum die meisten sich mindestens einmal im Jahr erkälten und ob man sich vor den Erkältungsviren schützen kann, erklärt Daniel Vuotto () von der Krankenkasse Barmer in Dachau.

SZ: Herr Vuotto, warum gibt es keinen Impfstoff wie gegen die Grippe?

Daniel Vuotto: Es gibt einfach zu viele unterschiedliche Erkältungsviren, Rhinoviren. An Grippeviren treten pro Saison nur zwei bis drei Typen in den Vordergrund, beim Rhinovirus sind es mehrere hundert. Das macht die Entwicklung von entsprechenden Impfstoffen nahezu unmöglich. Außerdem mutieren Rhinoviren ständig, verändern also ihre Eigenschaften und manipulieren als geschickte Trickser unsere Abwehrkräfte.

Was bedeutet das konkret?

Die große Anzahl der Virenarten kann zeitweise das Immunsystem überfordern. Jedes Virus stellt einen neuen Erreger dar, gegen den bewährte Mittel nichts ausrichten. Die Mutation der Viren führt dazu, dass unser Immunsystem sie nicht wiedererkennt und beim Kampf gegen die Erreger immer wieder von vorne anfängt. Auch wenn der Körper schon mit einem Virus zu tun hatte, kann es sein, dass die Abwehrzellen den Eindringling nicht erkennen.

Aber es gibt doch Menschen, die Husten und Schnupfen nur vom Hörensagen kennen?

Wie stark unsere körpereigene Abwehr ist, hängt von genetischen Vorbedingungen und unserem Lebensstil ab. Man sollte sein Immunsystem stärken, durch viel Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Wechselduschen oder Saunagänge. Eine wirksame Methode der Vorbeugung sind Nasenspülungen mit der Barmer-Nasenspülkanne. Mit einer Salzlösung werden Krankheitserreger und Allergene ganz einfach aus dem Nasenraum geschwemmt. Das beugt trockenen und damit krankheitsanfälligen Nasenschleimhäuten vor und lindert Nasennebenhöhlen- und Allergiebeschwerden. Die Nasenspülkanne gibt es bei uns kostenlos. Außerdem sollte man während der Erkältungszeit große Menschengruppen meiden und sich regelmäßig die Hände waschen oder desinfizieren. Denn in öffentlichen Verkehrsmitteln, an Türgriffen und auch an der PC-Tastatur können sich Erkältungsviren befinden, die über die Hände, mit denen man sich ins Gesicht fasst, übertragen werden.

Und wenn es einen doch erwischt hat?

Dann heißt es abwarten und Tee trinken - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Wer kann, schont sich, sorgt für einen warmen Körper und trinkt viel lauwarmen Tee. Das hilft sowohl gegen Hustenreiz als auch gegen Kopfschmerzen. Auch Hausmittel wie Brustwickel oder eine Hühnersuppe können Erkältungsbeschwerden lindern, bei Fieber haben sich Wadenwickel bestens bewährt. Sollten die Beschwerden aber nach wenigen Tagen nicht abgeklungen sein oder sich sogar verschlimmern, ist ein Arztbesuch ratsam.

© SZ vom 25.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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