Pfaffenhofen/Glonn:Gegen die Eigenständigkeit

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In Pfaffenhofen regt sich Kritik am geplanten Austritt aus der Verwaltungsgemeinschaft Odelzhausen. Die Gegner streben Bürgerentscheid an.

Von Renate Zauscher, Pfaffenhofen/Glonn

Die gemeindliche Eigenständigkeit ist für den Pfaffenhofener Bürgermeister Helmut Zech (CSU) nach der Entscheidung von Sulzemoos, aus der VG Odelzhausen auszutreten, der einzig "richtige Weg". Dies hat er den Bürgern, die am Sonntag zum Informationsabend in Unterumbach gekommen waren, unmissverständlich mitgeteilt. Nicht alle Bürger aber teilen Zechs Meinung. Noch am Sonntagabend stand fest, dass die Kritiker einen Bürgerentscheid herbeiführen wollen. Seit Dienstag sammeln sie Unterschriften in den einzelnen Gemeindeteilen. 170 Unterzeichner sind nötig, um ein Bürgerbegehren einleiten zu können.

"Was spricht dagegen, in der VG mit Odelzhausen zu bleiben?" fragt sich Susanne Vedova, die die Argumente des Bürgermeisters pro VG-Austritt nicht überzeugen können. Sie fürchtet, dass mit einem Austritt hohe, in ihrer Entwicklung nur schlecht kalkulierbare Kosten auf die Gemeinde zukommen werden. Außerdem sei mit "weniger Fachkompetenz im Haus" zu rechnen, die dann durch eine "Rückversicherung" im Landratsamt kompensiert werden müsste. Insbesondere im EDV-Bereich würde dieses Fachwissen fehlen, glaubt Vedova, das "teuer zugekauft" werden müsste.

Bereits in der Informationsveranstaltung in Unterumbach war von Bürgerseite kritisch angemerkt worden, dass es mit nur fünf bis sechs Mitarbeitern, die laut Helmut Zech in einer eigenständigen Verwaltung ausreichten, bei Krankheitsfällen oder in Urlaubszeiten zu Problemen kommen könnte. Dies sieht auch Susanne Vedova so: "Die neue Personalstruktur ist anfällig für Störungen", argumentiert sie. Mit einem Verbleib bei Odelzhausen könne man im übrigen vermeidbare Umzugskosten sparen. Diese waren von Zech mit je 4000 Euro pro Arbeitsplatz und somit insgesamt 24 000 Euro beziffert worden.

Vor allem eines aber betonen die Kritiker der vom Bürgermeister empfohlenen Eigenständigkeit: "Alle Vorteile und Gründe, die zur Gründung der VG geführt haben, bestehen auch weiterhin", sagt Susanne Vedova. Dazu zählten der geringere Verwaltungsaufwand, einfachere Strukturen und geringere Kosten durch die Nutzung von Synergien.

Seit Dienstag sammeln Susanne Vedova und Frank Schmidtgen nun Unterschriften gegen den Austritt aus dem VG-Verbund mit Odelzhausen. Nicht nur gegen die vom Bürgermeister empfohlene Eigenständigkeit aber sprechen sich die Unterzeichner aus, sondern auch gegen eine Verwaltungsgemeinschaft mit Sulzemoos, die ebenfalls noch zur Diskussion steht. Die Unterschriften sollen Bürgermeister und Gemeinderat noch vor der Sondersitzung übergeben werden, die an diesem Donnerstag um 19.30 Uhr im Rathaus Egenburg stattfindet.

© SZ vom 23.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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