Pfaffenhofen an der Glonn:Die Ruhe vor dem Sturm

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Der Etat 2015 der Gemeinde Pfaffenhofen und die geplanten Investitionen in einen kompletten Schulneubau

Von Renate Zauscher, Pfaffenhofen an der Glonn

Die finanzielle Zukunft der Gemeinde Pfaffenhofen hängt eng mit den Neubauplänen des Schulverbands Odelzhausen zusammen, dem auch noch Sulzemoos angehört. Er muss eine komplett neue Grund- und Mittelschule in Odelzhausen errichten. Heuer wird der Verband insgesamt Kredite in einer Höhe von 700 000 Euro aufnehmen. Aber in den kommenden Jahren wird es um noch sehr viel höhere Summen gehen. "Ab 2016 wird uns der Schulverband intensiv beschäftigen", prognostiziert Pfaffenhofens Bürgermeister Helmut Zech (CSU). "Wir werden viel aufwenden müssen, um entsprechend investieren zu können."

Der Etat 2015 ist also einer, welcher der Ruhe vor dem Sturm gleicht, wie aus dem Zahlenwerk hervorgeht, das Bürgermeister Zech dem Gemeinderat vorstellte. Zwar muss in diesem Jahr mit gesunkenen Gewerbesteuereinnahmen gerechnet werden; dafür entwickeln sich die Erlöse aus den Gebühren nach oben. Dem Haushaltsentwurf stimmte der Gemeinderat ohne weitere Diskussionen zu.

3,684 Millionen Euro umfasst der Haushaltsplan von Pfaffenhofen im Verwaltungsteil, fast 4,349 Millionen Euro im Vermögensteil. Die weitaus größte Einnahmequelle ist mit 1,15 Millionen Euro die Einkommensteuerbeteiligung der Kommune. Die erwarteten Einnahmen aus der Gewerbesteuer liegen dagegen mit 792 000 Euro um fast 170 000 Euro unter dem Vorjahresergebnis: Noch wirkt sich die Ausweisung des Gewerbegebiets Wagenhofen nicht spürbar aus.

Gestiegen sind die Einnahmen aus Gebühren mit 588 000 Euro. Hier schlagen sowohl die erhöhten Kindergartengebühren zu Buche wie auch die vergleichsweise hohen Abwassergebühren. Bei Sanierung und Neubau der Kläranlage vor einigen Jahren entschied sich die Gemeinde gegen die Erhebung von Verbesserungsbeiträgen und für die nach Überzeugung von Bürgermeister und Gemeinderat gerechtere Finanzierung über Gebühren. Zwischen 2010 und 2015 erhöhten sich die Einnahmen aus den Abwassergebühren deshalb um fast das Dreifache auf 361 000 Euro. Immerhin 94 000 Euro gehen im Bereich "Erneuerbare Energien" als Einspeisevergütung für die gemeindlichen Fotovoltaikanlagen und durch den Verkauf von Nahwärme ein. "Mit diesem Bereich haben wir uns intensiv befasst und frühzeitig investiert", sagte Zech. Auf der Ausgabenseite des Verwaltungshaushalts sind die größten Posten die Kreisumlage mit 837 000 Euro, die Personalausgaben von 753 000 Euro, die vor allem im Bereich der Kinderbetreuung anfallen, und die Sach- und Betriebsausgaben mit rund 515 000 Euro. An Zinszahlungen für Darlehen, die vor allem für den Kläranlagenausbau aufgenommen werden mussten, fallen 112 000 Euro an.

Fast die Hälfte des Vermögenshaushalts, nämlich 2,23 Millionen, fließt in eigene Baumaßnahmen; weitere 410 000 Euro sollen in Form von Investitionszuschüssen etwa an den Schulzweckverband oder den Egenburger Sportverein gehen, dessen Vereinsheimumbau die Gemeinde mit einem Zuschuss von 418 000 Euro unterstützen will. Ganz erhebliche Summen verbraucht der Straßenbau. So sind für die Dorferneuerung der Ortsmitte von Pfaffenhofen Mittel in Höhe von 835 000 Euro veranschlagt; etwa 400 000 Euro will sich die Gemeinde an Straßenausbaubeiträgen 2016 wieder von den Bürgern holen. Mit 755 000 Euro muss sich Pfaffenhofen am Bau einer Brücke über die neue Umgehungsstraße beteiligen. Keine Mittel sind für den Ausbau der Straße zwischen Unter- und Oberumbach vorgesehen: Der nötige Grunderwerb ist nicht möglich.

Seit drei Jahren ist die Gemeinde Pfaffenhofen dabei, ihre Schulden abzuzahlen, die 2011 ein Höchststand von 4,46 Millionen erreicht hatten. Derzeit sind es noch 3,5 Millionen Euro. An Rücklagen sollen zum Jahresende noch 371 000 Euro vorhanden sein.

© SZ vom 21.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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