Mitten in Indersdorf:Da müssen wir durch

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Neue Wohnungen, schnelles Internet, Südostumgehung: In der Markt gemeinde wird derzeit an allen Ecken und Enden gebaut. Die Bürger müssen einiges ertragen - doch die Gemeinde entwickelt sich weiter

Von Robert Stocker

In einem Krankenhaus, in dem nicht gebaut wird, herrscht Stillstand", hat Marcus Sommer, der neue Vorstand der Amper-Kliniken, neulich beim Spatenstich in Indersdorf gesagt. Das gilt natürlich nicht nur für das Krankenhaus, sondern für die Gemeinde insgesamt. Insofern gibt es in Indersdorf alles andere als Stillstand. Denn nach Jahren beschaulicher Ruhe wird in der Marktgemeinde gerade an allen Ecken und Enden gewerkelt. Der Ort entwickelt sich rapide. Neue Wohngebiete, schnelles Internet und Straßenbau: Überall rücken Arbeiter und Bagger an, um irgendetwas auf- und abzureißen.

Manche sehen den dörflichen Charakter schwinden, viele ihre idyllische Ruhe. Im Augenblick sind das harte Zeiten für einige Bürger. Um die Glasfaserkabel verlegen zu können, werden die Bürgersteige aufgerissen. Kleine Anliegerstraßen werden zum Nadelöhr, weil Baumaschinen und Lastwagen den Weg versperren. Wegen der Bauarbeiten im Ortsteil Niederroth regelt eine Ampelanlage den Verkehr. Pendler, die es eilig haben, müssen warten. Und wenn die heiße Phase des Kreisverkehrbaus im August beginnt, könnte in der Gemeinde ein Verkehrschaos drohen. Das Gewerbegebiet wird dann von der Dachauer Straße abgehängt und ist nur noch über die Arnbacher Straße erreichbar. Für die Autofahrer ist das selbst in den Sommerferien kein Spaß. Zu Stoß- und Einkaufszeiten staut sich in der Arnbacher Straße schon jetzt der Verkehr.

Es hilft nichts, da müssen die Bürger durch. Da, wo jetzt und in Kürze Bagger anrollen, entstehen wichtige Bauwerke für die Infrastrukur. Der Kreisel ist ein Herzstück der Südostumgehung, die den Ortsteil Kloster Indersdorf entlasten soll. Denn die vorbei donnernden Lastwagen machen nicht nur Anliegern, sondern auch den ehrwürdigen Klostermauern zu schaffen. Und hinter dem Glasfaserausbau steht die Mehrheit der Bürger. Ohne Bauarbeiten gibt es keine Datenautobahn. Die Behinderungen und der Lärm sind irgendwann vorbei. Wie sagte Marcus Sommer beim Spatenstich? Wo nicht gebaut wird, herrscht eben Stillstand.

© SZ vom 01.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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