Eine andere Chance als die enge Zusammenarbeit haben die Museen in Stadt und Landkreis nicht. Die aktuelle Landpartie ist die überregionale Antwort darauf, dass neues Publikum in Starnberg oder Dachau nur noch über gemeinsame Themen und gemeinsame Veranstaltungen angezogen werden kann. Nur so können sie Teil eines regionalen Tourismus werden. Die Initiative von Kreisheimatpflegerin Birgitta Unger-Richter ist die lokale Antwort darauf, wie sich die Heimatmuseen in Großberghofen, ganz neu in Pasenbach oder auch in Altomünster ihr Publikum überhaupt sichern können. Denn ganz ehrlich: Wer fährt schon wegen ein paar Alltagskuriositäten ins Huttermuseum oder begibt sich wegen der Sonderausstellung über das Leben allgemein nach Karlsfeld? Oder auch ins neue Augustiner-Chorherrenmuseum nach Markt Indersdorf, wo die Anzahl originaler Dokumente und Objekte sich in Grenzen hält?
Seit fast zehn Jahren bemüht sich die Kreisheimatpflege des Landkreises um diese Kooperation. Nach einigen sporadischen Erfolgen ist jetzt der Start anscheinend gelungen, mit einer eigenen Broschüre zum Internationalen Museumstag am Sonntag, 17. Mai, bald mit einer kleinen Monografie und schließlich im Herbst mit einem eigenen Internetauftritt.
Es wurde auch höchste Zeit. Denn der Bezirk Oberbayern - für die kulturelle Förderung zuständig - unterstützt kleine Museumsgründungen nicht mehr. Deren Zeiten sind vorüber. Das Interesse, Detailgeschichte in Ausstellungen zu präsentieren, kommt wegen der ständigen Kosten zu teuer. Man muss kein Hellseher sein, um die Zukunft lokaler Museen zu skizzieren. Sie werden, wenn sie überleben wollen, sehr eng zusammenfinden müssen. So eng, dass sie übergreifende Themen entwickeln werden. Nur die Einheit macht stark.