Helmut Zech, Bürgermeister von Pfaffenhofen, ist eines der prominenten Mitglieder der CSU im Landkreis. Denn er ist auch erster Stellvertreter von Landrat Stefan Löwl, ebenfalls CSU. Er darf also nicht nur bei Jubiläen Grußworte verlesen, wie Marianne Klaffki (SPD) oder Edgar Forster (Freie Wähler Dachau). Sondern er führt die gesamten Geschäfte, wenn Löwl nicht anwesend ist. Insofern liegt die Vermutung nahe, dass Zech und Löwl ihre Politik abstimmen. Gerade bei einem so zentralen Thema, wie der Zusammenarbeit der Kommunen des Landkreises. Aber am vergangenen Sonntagabend hat Zech in seiner Funktion als Bürgermeister von Pfaffenhofen deutlich signalisiert, dass dem nicht so ist.
Niemand außerhalb von Odelzhausen, Pfaffenhofen und Sulzemoos kann deren monatelangen Streit nachvollziehen. Bis jetzt ist kein einziges stichhaltiges Argument vorgelegt worden, das erklärt, warum eine seit Jahrzehnten funktionierende Verwaltungsgemeinschaft tatsächlich aufgegeben werden sollte. Es bleibt nur der Verdacht übrig, dass die drei Bürgermeister nicht wirklich miteinander können. Zech hat ihn am Sonntag bestätigt.
Vor allem aber hat er Zweifel darüber aufkommen lassen, ob er mit dem Landrat zusammenarbeitet. Denn Löwl hatte sich in den Streit mit einem praktikablen Vorschlag eingeschaltet. Endgültig vergebens. Zech will wie Sulzemoos die Trennung und den Alleingang Pfaffenhofens. Der Streit über die Trennung von Kommunen in einer Zeit, in der sie ihre Probleme und Herausforderungen nur noch gemeinsam lösen können, ist eh schon absurd. Am Sonntag ist daraus auf der Informationsveranstaltung in Unterumbach eine Führungskrise des Landkreises und damit auch der CSU geworden: Das Duo an der Spitze des Landkreises harmoniert nicht.