Karlsfeld:Die Krenmoosstraße erwacht zum Leben

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Nach der Schließung der Postfiliale vor einem Jahr wurde es in dem Karlsfelder Viertel still - jetzt entstehen neue Läden.

Gregor Schiegl

Die Tage des Postgebäudes in der Krenmoosstraße 9 in Karlsfeld sind gezählt. Der neue Eigentümer des Geländes, die Münchner Euro Grundinvest GmbH & Co. KG, reißt es voraussichtlich Ende 2012 ab, der Bauträger S&R Palaisbau GmbH mit Sitz in Gräfelfing errichtet dort ein neues Gebäude, mit 24 Eigentumswohnungen und einer Ladenzeile. In der obersten Etage sind Dachterrassenwohnungen vorgesehen. Geplanter Baubeginn ist im Frühjahr 2012, Fertigstellung im Herbst 2013. Heute startet der Verkauf der Wohnungen.

24 Wohnungen mit 3225 Quadratmetern sowie vier Ladenflächen mit insgesamt 900 Quadratmetern kommen in das neue Gebäude an der Krenmoosstraße 9. Auf dem Grundstück steht derzeit noch das verwaiste alte Postgebäude. Simulation: Euro Grundinvest GmbH & Co. KG / Architektin: Sandra Schneider (Foto: N/A)

Im Erdgeschoss sind vier Einzelhandelsläden geplant, Gesamtgröße rund 900 Quadratmeter. Diese Flächen ließen sich auch zusammenschließen, sagt der Geschäftsführer der Euro Grundinvest, Michael Balek. Interessenten gebe es bereits mehrere, er könne sich "gut vorstellen, dass dort eine Naturkostkette hineinpassen würde". Eine Entscheidung, welche Branchen und Firmen dort einziehen, sei allerdings noch nicht gefallen. Fest stehe bislang nur, dass die Briefsortierer der Post dort wieder mit einziehen sollen. Balek zeigt sich aber heute schon überzeugt, dass dieses Bauprojekt der Gemeinde "einen Mehrwert" bringen wird, insbesondere dem kleinen Geschäftsviertel an der Krenmoosstraße. "Seit die Post weg ist, ist hier tote Hose", sagt Richard Roth. Er wohnt seit 52 Jahren in Karlsfeld, er vertritt eine kleine Gruppe von Bürgern: Roth ist Quartierssprecher der Krenmoosstraße. Nach dem Aus der Postfiliale im Dezember 2010 habe der Verkehr deutlich abgenommen, erzählt er. Das kleine Geschäftszentrum an der Krenmoosstraße mit Metzgerei und Apotheke wurde hart getroffen. Jetzt hofft Roth auf neue Impulse - durch das Ärztehaus, das nun gleich um die Ecke an der Münchner Straße errichtet werden soll. Und eben das neue Bauvorhaben auf dem alten Postgelände, das mit seinen Läden ein größeres Einkaufsangebot schafft und mit seinen sicherlich zahlungskräftigen Bewohnern auch neue Nachfrage.

Die potentiellen neuen Kunden dürften recht kaufkräftig sein: Die Ausstattung der Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnung zwischen 63 und 144 Quadratmeter ist sehr hochwertig und daher nicht ganz billig. Über eine Glaskuppel auf dem Dach gelangt das Tageslicht ins Innere des Gebäudes nach dem Vorbild eines Atriums. Nori Schneider, Chef der S&R Palaisbau, schwärmt von einer "ganz außerordentlichen Architektur". Die Architektin ist seine Tochter Sandra.

Das Flachdach des vierstöckigen Gebäudes ist begrünt, jedenfalls zur Hälfte, denn es soll auch Platz bleiben für die Installation von Solarpanelen. Beheizt wird das energieeffiziente Gebäude voraussichtlich mit Fernwärme der Gemeindewerke. Einen Vertragsabschluss gibt es zwar noch nicht, sagte Schneider, "aber ich denke, dass wir uns einigen werden". Die Gemeinde unterstütze das Projekt vorbildlich.

Nur mit dem Landratsamt Dachau hadern die Projektentwickler. Die Abteilung Technischer Umweltschutz, habe sie nicht nur Zeit gekostet, sondern auch Geld. Die Auflagen der Behörde schreiben aufwendige Schallschutzmaßnahmen zur Krenmoosstraße vor sowie im Bereich zwischen Läden und Wohnungen. Mehrere Gutachten haben die Planer anfertigen lassen, um nachzuweisen, dass sie alle Auflagen erfüllen. "Jetzt gibt es keine Hindernisse mehr", meint Schneider.

© SZ vom 09.12.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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