Heilig Kreuz:Stadtpremiere für ein Monumentalwerk

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Chorgemeinschaft und Liedertafel haben sich für ihr Konzert am Sonntag in Heilig Kreuz etwas richtig Großes vorgenommen. (Foto: Privat)

Liedertafel und Chorgemeinschaft führen erstmals Bachs berühmte Matthäus-Passion in Dachau auf

Die Liedertafel Dachau und Chorgemeinschaft Dachau haben in den vergangenen Monaten ihre Chorarbeit einem großen gemeinsamen Projekt gewidmet: Zum ersten Mal in der Stadtgeschichte lassen sie am Sonntag, 11. März, um 17 Uhr in der Kirche Heilig Kreuz die Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach erklingen. Zwei Chöre, ein Kinderchor, zwei Orchester und mehrere Solisten bestreiten die 78 Nummern der großartigen Partitur.

In Dachau konnte diese monumentalste aller Kompositionen Bachs bislang noch nie aufgeführt werden. Die traurige Nachricht für Liebhaber der Matthäus-Passion: Die Aufführung ist bereits ausverkauft. Bachs musikalische Gestaltung der Leidensgeschichte Christi ist überwältigend, dauert mehr als drei Stunden und ist umfangreich besetzt. Tobias Hermanutz leitet die Liedertafel und die von Rudi Forche vorbereitete Chorgemeinschaft, den von Gabriele Schneider einstudierten Kinderchor Sankt Peter sowie das Barockorchester La Banda aus Augsburg. Die Solistinnen sind Anna Karmasin und Nadia Steinhardt. Den Evangelisten singt der Tenor Marcus Elsäßer, Berthold Schindler übernimmt die Tenorarien. Für den Christus-Part konnten die beiden Chöre den Bariton Florian Dengler und für die Bass-Arien Alban Lenzen gewinnen.

Die Liedertafel und die Chorgemeinschaft gehören zu den seit Jahrzehnten in Dachau etablierten Chören. Beide Ensembles sind als Oratorienchöre längst auch über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt.

Tobias Hermanutz leitet die Liedertafel seit 2014, Rudi Forche ist seit 1978 Dirigent der Chorgemeinschaft. Mit dem Gemeinschaftsprojekt "Matthäus-Passion" bündeln die beiden Chöre ihre organisatorischen, finanziellen und musikalischen Kräfte für ein großes und für Dachau außergewöhnliches und bislang einzigartiges musikalisches Ereignis.

Bach hat mit der Matthäus-Passion ein prächtiges episch-dramatisches Werk geschaffen, das seine Breitenwirkung durch die doppelte Anlage von Chor und Orchester erzielt. Dabei geht es um räumliche Effekte, aber auch besondere dramaturgische Wirkungen: Die beiden Chöre, die vielfach miteinander einen Dialog führen, nehmen verschiedene Rollen ein, treten auf als Priester, Jünger oder Volk. Mal geschieht das mit den kürzesten Einwürfen, Fragen, Antworten, dann setzt Bach sie wieder wie eine Gemeinde ein, die Choräle singt oder das Passionsgeschehen reflektiert. Eingerahmt werden die beiden Teile des Werkes jeweils durch groß angelegte Eingangs- und Schlusschöre - alle für sich Meisterwerke.

© SZ vom 08.03.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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