Fürstenfeldbruck wird aufgegeben:Rettungsleitstelle muss umziehen

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Viele Bildschirme: Blick in die Integrierte Leistelle beim Landratsamt in Fürstenfeldbruck. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Die neue Technik erfordert mehr Platz. Auch ein Standort in Dachau kommt infrage

Von Julia Bergmann, Dachau/Fürstenfeldbruck

Die Integrierte Leitstelle (ILS) in Fürstenfeldbruck muss umziehen, und die Zeit drängt. Mit ersten Überlegungen zum neuen Standort wird sich in den kommenden Monaten ein Arbeitskreis beschäftigen. Das wurde in der Sitzung des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung beschlossen. Hintergrund für den bevorstehenden Umzug ist der Platzmangel in den Räumen an der Münchner Straße, in die die Leitstelle vor etwa elf Jahren einzog. Innerhalb dieser Zeit veränderten sich die technischen Anforderungen und der daraus resultierende Platzbedarf. "Mit der Einführung des Digitalfunks und dem damit verbundenen Einbau dieser Technik in die ILS sind auch die vorhandenen und nicht mehr erweiterbaren Technikräume vollständig belegt", erklärt eine Sprecherin des Landratsamts. Die notwendige Erneuerung der Technik, das habe ein Gutachten ergeben, sei erst nach Rückbau, Umbau und einer mehrere Monate dauernden sukzessiven Abschaltung der Leitstelle möglich.

Während der Sitzung erklärte Roman Köhler, der Leiter der ILS Fürstenfeldbruck, dass ein Austausch der Hardware etwa ein bis eineinhalb Jahre nach Baubeginn realistisch wäre. Turnusmäßig stünde ein solcher Austausch alle zehn Jahre, der nächste also sehr bald an. "Wir müssen darauf vertrauen, dass die Technik uns nicht vorher Probleme macht", sagte Köhler. Ein realistischer Baubeginn wäre laut der Fürstenfeldbrucker Landratsamtssprecherin erst im Jahr 2021. Die Baudauer schätzt die auf mindestens zwei Jahre.

Bis zum 31. August soll der Landkreis nun dem Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung ein Konzept für den künftigen Betrieb der ILS vorlegen. Über dieses wird der Verband voraussichtlich in seiner Versammlung im September beraten. Derzeit wird nach einem geeigneten und ausreichend großen Grundstück gesucht. Ob die ILS im Landkreis bleibt, ist aber unsicher. Möglich wäre auch ein Umzug nach Dachau, Starnberg oder Landsberg, also einem der drei weiteren Mitgliedslandkreise im Zweckverband. Wie hoch die Baukosten ausfallen werden, ist bisher noch unklar. Erste Schätzungen dazu wird es voraussichtlich im Herbst geben.

Als weiteren Grund für den Platzmangel in der ILS gibt die Sprecherin des Landratsamts nicht nur die notwendige Erneuerung der Hardware, sondern auch den zu erwartenden Zuwachs beim Personal an. Weil die Einwohnerzahlen in der Region in der Vergangenheit gestiegen sind, stieg auch die Zahl der Einsätze. Weil sich diese Entwicklung auch in den kommenden Jahre fortsetzen soll, müsse man damit rechnen, dass weitere Einsatzleitplätze in der ILS benötigt werden. Neben dem Platzmangel ist auch die Klimatisierung der Räume ohne störenden Luftzug nicht möglich. Die vorhandenen Einsatzleitplätze entsprechen nicht mehr den Anforderungen an den Arbeits- und Gesundheitsschutz.

© SZ vom 10.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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