Dachau:Alptraum am Abend

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Mysteriöser Besucher: Maskierter Mann läutet an der Wohnungstür eines 21-jährigen Dachauers und sticht auf ihn mit einem Messer ein

Robert Stocker

Es ist eine Szene wie aus einem Horrorfilm à la Hollywood: Ein mit einer Sturmhaube maskierter Mann hat am Samstag Abend an der Wohnungstür eines jungen Dachauers geklingelt - offenbar in der Absicht, ihn mit einem Messer zu töten. Der Angreifer fügte dem 21-jährigen Dachauer eine Stichverletzung in der linken Schulter zu und flüchtete anschließend aus der Wohnung. Das Motiv ist bisher völlig unklar. Neben dem Opfer gibt es keine Zeugen der Tat. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck ermittelt jetzt wegen Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts. Es war Samstag Abend gegen 22.50 Uhr, als es plötzlich an der Wohnungstür des 21-jährigen Dachauers im Erdgeschoß in der Nordenstraße klingelte. Als der 21-Jährige die Tür öffnete, stand ein mit einer Sturmhaube maskierter Mann vor ihm, der ihn sofort mit einem Messer angriff und versuchte, in die Wohnung einzudringen. Dem Opfer gelang es, die Messerhiebe weitgehend abzuwehren und bei dem Gerangel den Täter aus der Wohnung zu drängen. Dabei erlitt der 21-Jährige jedoch eine Stichverletzung an der linken Schulter. Der Täter schlug ihm mehrmals mit der Faust ins Gesicht. Die Stichverletzung musste im Krankenhaus versorgt werden, anschließend konnte das Opfer die Klinik wieder verlassen. Wie das Polizeipräsidium Ingolstadt weiter berichtet, wurde der Täter dabei beobachtet, wie er nach dem Kampf in der Wohnung zu Fuß in die Erich-Ollenhauer-Straße in Richtung Bahnunterführung flüchtete. Seitdem gibt es keine Spur mehr von ihm. Völlig unklar sind auch die Hintergründe der Tat. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums auf Anfrage der SZ sagte, kann sich das Opfer den Angriff nicht erklären. Außerdem gebe es keine Zeugen. Passanten hätten lediglich gesehen, wie der unbekannte Mann in der Erich-Ollenhauer-Straße in Richtung Bahnunterführung lief. Möglicherweise, so der Sprecher des Präsidiums, handle es sich um eine Beziehungstat, doch noch sei alles Spekulation. "Wir stehen noch am Anfang der Ermittlungen, die erschwert werden durch die dünne Besetzung am Feiertag. Auch die Kripo läuft heute nur im Notbetrieb", erklärte der Präsidiumssprecher am gestrigen Montag. Die Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Fürstenfeldbruck wurden wegen Verdachts eines versuchten Tötungsdeliktes aufgenommen. Laut Angaben des Opfers ist der Täter ungefähr 25 Jahre alt und hat eine athletische Figur. Er war mit einer Jeansjacke bekleidet und hatte sich als Maskierung eine Sturmhaube über den Kopf gezogen. Die Kriminalpolizeiinspektion Fürstenfeldbruck sucht jetzt Zeugen des Vorfalls. Wer sachdienliche Hinweise geben kann, soll sich unter der Telefonnummer 08141/6120 melden.

Der Messerstecher floh durch die Erich-Ollenhauer-Straße und verschwand spurlos in der Bahnunterführung (Foto: dpa)
© SZ vom 16.08.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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