Braucht's des?:Kälte

Foto: Stephan Rumpf (Foto: N/A)

Schon gut, schon gut: Es heißt Oktoberfest und nicht Julifest. Und Anfang Oktober wären Temperaturen von 30 Grad ja anormal. Aber dass es derzeit so kalt sein muss? Die Sonne, die dieser Tage scheint, ist trügerisch: Die Leute machen sich in Lederhosen und Dirndl auf zur Wiesn - und dann blasen ihnen fiese Nordwinde den Durst weg. Blöd sind frühabendliche Temperaturen um die zehn Grad vor allem für diejenigen, die tatsächlich auf die Wiesn gehen, um ein Hendl zu essen oder gemütlich ein, zwei Mass Bier zu trinken. Das geht im unreservierten Bereich der Zelte nicht, weil dort laut ungeschriebenem Wiesngesetz nach 18 Uhr auf den Bänken getanzt werden muss. Aber draußen sitzen geht nur, wenn man einen Platz unterm Heizstrahler ergattert. Im Hackerzelt-Biergarten waren schon Gäste zu beobachten, die verzweifelt versuchten, die Gasbrenner anzuzünden - zum großen Amusement der Bedienungen, die draußen derzeit auch nicht sonderlich viel zu tun haben. Man hat das Gefühl, am Christkindlmarkt sei es wärmer. Vielleicht sollten die Wirte zur Abwechslung mal Glühwein ausschenken. Was eine Mass davon bewirkt, wäre interessant herauszufinden.

© SZ vom 02.10.2015 / schub - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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