Braucht's des?:Akkumat

Das Schottenhamel ist das erste Zelt mit einem "Akkumaten", einer Handy-Ladestation. (Foto: Stephan Rumpf)

Plötzlich funktionierten die Kassen im Schottenhamel nicht mehr. Findige Gäste hatten den Stecker gezogen und einfach ihr Handy-Ladegerät angeschlossen. Christian Schottenhamel passiert das nicht noch einmal. Er hat ein Holzbrett vor die Steckdosen klemmen lassen und ein wenig gegoogelt. Heute ist er der erste Wiesnwirt mit einem "Akkumaten" im Zelt, einer Handy-Ladestation. Das Gerät steht geschickt platziert zwischen Toiletten und Ausgang, und es sieht ein wenig so aus wie ein Bankautomat mit sechs Schließfächern. Wer den Akkumaten nutzen möchte, kostenlos übrigens, gibt eine Pin ein, stöpselt sein Telefon an das passende Kabel in der Box (laut Hersteller lassen sich 95 Prozent aller Smartphones aufladen) und holt es ein, zwei, drei oder vier Mass später wieder ab. Hier wird die ganze Sache etwas verzwickt. Was passiert, wenn sich der Besucher nicht mehr in der Lage sieht, die richtigen Zahlen einzugeben? Dafür gebe es einen Mastercode, sagt Schottenhamel. Der Gast müsse nur belegen, dass das Handy ihm gehöre, mit darauf gespeicherten Selfies zum Beispiel. Nun kann man darüber diskutieren, ob sechs Ladefächer für 10 000 Gäste reichen. Aber das sei heuer ja nur ein Test, sagt Schottenhamel, und das Gerät komme "riesig gut" an: "Die Schließfächer sind fast immer belegt." Bleibt nur eine Frage: Was bringt ein aufgeladenes Handy, wenn man sich damit nicht verabreden kann, weil es im Akkumaten liegt?

© SZ vom 23.09.2015 / tba - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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