BMW in der Allianz-Arena:"Ein Hoch auf uns"

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Live dabei, aber nur virtuell: die Übertragung der Jubiläumsfeier ins Fröttmaninger Stadion. (Foto: Alessandra Schellnegger)

35 000 BMW-Mitarbeiter feiern Geburtstag - im Fußballstadion

Von Sarah Beham, München

Seinen 100. Geburtstag also feiert BMW an diesem Tag. Und dass sich das Unternehmen dafür die Fußballarena von Fröttmaning gemietet hat, ist kein Zufall, wenn man dem BMW-Vorstandsmitglied Oliver Zipse Glauben schenkt. Denn hier wird sonst ja Champions League gespielt. "Was die Bayern können, können wir auch", so feuert Zipse seine Mitarbeiter an. Und das sind viele: 35 000 BMWler haben den Montagnachmittag frei bekommen und feiern Geburtstag. In Winterjacken, Schals und Handschuhen, mit Bratwurst und heißem Tee in den Händen trällern sie "Happy Birthday, BMW-Group".

Von 15 Uhr an sind auf den Leinwänden Männer in Anzug und Krawatte sowie Frauen in Kleidern und High Heels zu sehen: Aus der Olympiahalle wird live die offizielle Jubiläumsfeier übertragen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, Ministerpräsident Horst Seehofer oder Oberbürgermeister Dieter Reiter gehören dort zu jenen Prominenten unter den 2000 geladenen Gästen, die im Warmen sitzen dürfen. Warum nicht alle zusammen in der Arena feiern könnten, fragt sich Christian Bär, Entwicklungsingenieur bei BMW - Platz genug wäre doch? Schließlich passen in die Arena 75 000 Menschen. Doch da gehe es um die Sicherheit, um eine überdachte Lösung, sagt eine BMW-Sprecherin. Und die meisten der in Fröttmaning versammelten Mitarbeiter sehen das ähnlich: "Ich habe damit kein Problem", sagt Entwicklungsingenieur Franz Kraft. "Die Top-Manager sind berechtigterweise in der Olympiahalle", sagt Jochen Maier, Qualitätsspezialist. "Benachteiligt wird hier keiner."

Die Stimmung ist gut im Stadion, das Programm bunt. Und als der Chef des Gesamtbetriebsrats, Manfred Schoch, auf dem Rasen steht, macht sich Erwartung breit. Die Frage nach der Jubiläumszahlung steht im Raum. Klatschen, abwarten, weiter warten - bis Freitag müssten sich die BMWler gedulden, bis zur Betriebsversammlung, sagt Schoch. Er habe viele Gespräche geführt, sei danach müde, aber glücklich ins Bett gegangen. Dass sie hier weiter auf die Folter gespannt werden, ärgert zwar viele Mitarbeiter. Ihre Stimmung hellt aber der Auftritt von Andreas Bourani auf. Der singt seinen Hit "Ein Hoch auf uns", die Menschen springen auf, klatschen und singen mit: "Wer friert uns diesen Moment ein, besser kann es nicht sein - Ein Hoch auf uns." Ein Lied, geschrieben für die Fußballweltmeisterschaft. Es passt aber auch ganz gut zu einer Firmenfeier in einem Stadion.

© SZ vom 08.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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