Bierkultur:Faustus trifft Barnabas

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Am Anfang ist das Bier sehr warm - am Ende hoffentlich kalt: Uli Schindler (rechts) hat den ersten Sud angesetzt. Mit dabei: Paulaners Erster Braumeister Christian Dahncke (Mitte) und Brauerei-Chef Andreas Steinfatt. (Foto: Stephan Rumpf)

Im neuen Salvatorkeller am Nockherberg wird gebraut - und auch auf Kultur gemacht

Von Franz Kotteder

Der Salvatorkeller am Nockherberg wird nach seiner Generalsanierung nicht nur eine Bierhochburg, sondern auch ein Kulturtempel: Denn die hauseigene Kleinbrauerei beteiligt sich im kommenden Jahr am groß angelegten Faust-Festival des Kulturzentrums Gasteig mit einem eigenen Weizenbock namens "Faustus". Und der runderneuerte große Saal ist künftig mit einer Licht- und Tonanlage ausgestattet, die sogar anspruchsvolle Theater- und Konzertaufführungen ermöglichen soll. In etwa sechs Wochen sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein; die erste große Bewährungsprobe für das Haus und die beiden neuen Wirte Christian Schottenhamel und Florian Lechner wird der traditionelle Salvatoranstich mit dem Derblecken am 28. Februar sein.

Am Freitag lud die Paulaner-Brauerei schon einmal die Presse ein. Weil nun der erste Sud in der Kleinbrauerei angesetzt wurde, stellte sie den neuen Braumeister am Nockherberg vor. Der ist eigentlich ein alter Bekannter: Uli Schindler, der die vergangenen zwölf Jahre die Hausbrauerei im Paulaner Bräuhaus am Kapuzinerplatz betreut hatte. Der Diplom-Braumeister wechselt nun an den Nockherberg; am Kapuzinerplatz wird ihm die junge Braumeisterin Tanja Leidgschwendner nachfolgen.

Das Salvator-Starkbier und das Oktoberfestbier sowie die üblichen Sorten kommen nach wie vor aus der Brauerei des Stammhauses in Langwied. Das Sudhaus des Nockherbergs mit seinen zwei Kesseln mitten im Wirtshaus hat eine Kapazität von lediglich 20 Hektolitern, im Haus selbst können 540 Hektoliter gelagert werden. Schindler will drei verschiedene Sorten brauen: das unfiltrierte "Nockherberger Hell", ein Dunkles mit dem Namen "Barnabas" und ein weiteres, saisonales Bier, wie etwa den Weizenbock "Faustus". "Den haben sich die Wirte ausgedacht", sagt Schindler, "passend zum Faust-Festival." Von Mitte kommenden Jahres an soll es das Nockherberg-Bier dann auch zum Mitnehmen erhältlich sein, bis dahin nur zum Ausschank am Ort. Wirt Schottenhamel freut sich jedenfalls schon, "dass es in der Au bereits jetzt wieder nach frisch gebrautem Bier riecht" - dort war ja jahrhundertelang die Paulaner-Brauerei beheimatet, ehe sie vor knapp zwei Jahren an den Stadtrand nach Langwied zog.

Ein Schmuckstück wird außerdem der große Saal des Salvatorkellers, der vor dem Umbau an eine Lagerhalle erinnerte. Der Innenarchitekt Philipp Zimmermann hat ihn komplett neu gestaltet, mit Eichenholz- und Ziegelwänden sowie Baumsilhouetten, die an den Biergarten vor dem Haus angelehnt sind. Außerdem gibt es eine neue mobile 80-Quadratmeter-Bühne sowie eine hochmoderne Ton- und Lichtanlage.

© SZ vom 16.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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