Besuch in Tutzing:Gauck warnt vor Google-Halbwissen

Bundespräsident Joachim Gauck hat mehr Medienkompetenz und einen "emanzipierten Umgang mit neuen Technologien" gefordert. Beim Neujahrsempfang der Evangelischen Akademie in Tutzing warnte der scheidende Präsident am Donnerstagabend vor einem gefährlichen "Halbwissen", vor einem "Google-Knowing", das entstehe, wenn Informationen nicht mehr auf Quellen und Wahrheitsgehalt hinterfragt würden. "Wenn dann noch autoritär gelenkte Staaten durch Cyberangriffe in die Wahlen demokratischer Länder eingreifen, wenn es zum Geschäftsmodell (. . .) wird, politische Falschmeldungen zu streuen, dann kann sogar irgendwann die liberale Gesellschaft und ihre politische Kultur in Gefahr geraten", sagte Gauck vor mehreren Hundert Gästen aus Politik und Gesellschaft. "Qualitätsjournalismus ist wichtiger denn je in einer schnelllebigen Zeit", so der Bundespräsident. Anlass für seinen Besuch in Tutzing war das 70-jährige Bestehen der Akademie. Deren Arbeit sei wichtiger denn je, da die Gesellschaft Foren für Begegnungen und fairen Diskurs brauche. An die Beschäftigten der Akademie gerichtet sagte Gauck: "Bleiben Sie ein Segen für alle."

© SZ vom 20.01.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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