Ausstellung:Verehrte Welt

Von der Rolle der Frau in der sakralen Kunst soll auch Carlo Marattas Maria Magdalena erzählen. (Foto: Leihgabe Diözesanmuseum Freising)

Welche Bedeutung nimmt die Frau in der Heiligenverehrung ein und was unterscheidet den Märtyrer vom Attentäter? Eine Ausstellung in Fürstenfeldbruck widmet sich Heiligendarstellungen.

Von Florian J. Haamann

Die barocke Klosterkirche in Fürstenfeldbruck lockt mit ihren prachtvollen Schätzen und Gemälden jährlich zahlreiche Besucher an. Anfang des 20. Jahrhunderts war sie auch Wirkungsstätte des Hofkaplans August Aumiller. Auch er war von der sakralen Schönheit fasziniert und begann früh, religiöse Kunst zusammen zu tragen.

Seine Sammlung ist bis heute einer der drei Pfeiler des Museums der Erzdiözese München und Freising. Eine Ausstellung im Museum Fürstenfeldbruck zeigt nun eine Auswahl aus Aumillers Sammlung mit Stücken aus Eigenbesitz und Leihgaben aus dem Freisinger Museum.

Die teilweise kirchenhistorisch bedeutenden Exponate wie das "Marter der Zehntausend" von Jörg Breu dem Älteren werden dabei unter modernen Themen zusammengefasst und präsentiert. So widmet sich ein Abschnitt dem Begriff des Märtyrers. Anhand der Exponate und unterstützt von kurzen Texten wird deutlich, dass die Gleichsetzung von Attentäter und Märtyrer, wie sie von Extremisten gebraucht wird, historisch falsch ist.

War es doch Merkmal des "klassischen" Märtyrers, friedlich für seine Religion einzustehen und notfalls Folter und Mord zu ertragen. Die Ausstellung erzählt aber auch von der Genese der Heiligen, stellt die 14 Nothelfer vor und illustriert anhand von Maria Magdalena, welche Bedeutung die Frau in der Heiligenverehrung einnimmt und welche Rolle sie für die sakrale Kunst hat. An einem Kalender können Besucher außerdem erfahren, ob ihr Name auf einen Heiligen zurückgeht.

Leidenschaft für Heilige, bis 24. Sep., Di. bis Sa. 13-17 Uhr, So. 11-17 Uhr, Museum Fürstenfeldbruck, Fürstenfeld 6, 08141/44046

© SZ EXTRA vom 01.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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