Ausgewählt:Königinnen im Kanzleramt

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Marius Germeier, Andrea und Veronika Paul fahren nach Berlin. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Poinger Sternsinger-Gruppe fährt zu Angela Merkel nach Berlin

Von Julian Kettl, Poing

Voriges Jahr waren sie bereits in der Staatskanzlei, um Ministerpräsident Horst Seehofer den Segen zu bringen. Nächstes Jahr gehts dann zur Merkel", soll Paula Germeier von den Poinger Sternsingern gesagt haben. Und sie hat Recht gehabt. Denn sie wird am Montag mit ihren Kolleginnen Veronika Paul, Christina Schultz und ihrem Bruder Marius Germeier von Bundeskanzlerin Angela Merkel persönlich im Kanzleramt empfangen. Vor einem Jahr haben die Poinger bei einer Auslosung der Erzdiözese gewonnen. Dieses Jahr war es eine des deutschen Kindermissionswerks, die sie zum traditionellen Sternsinger-Empfang von je einer Gruppe aus den 27 Erzdiözesen Deutschlands in die Hauptstadt bringt.

Drei Heilige Könige, in diesem Fall Königinnen, und Sternträger Marius vertreten ihre Pfarrgemeinde Sankt Michael und das Erzbistum München und Freising. Gemeinsam mit den mehr als hundert anderen Sternsingern singen sie am Montagnachmittag vier Lieder. "Ich glaube, die Kanzlerin singt sogar mit", sagt Veronika. Doch nicht nur der Besuch bei Kanzlerin Merkel steht auf dem Programm der Poinger Sternsinger, die gleich drei Tage in der Hauptstadt bleiben dürfen. Den restlichen Aufenthalt in Berlin nutzt die Gruppe aus Bayern dann gleich aus. "Wir schauen uns nach dem Treffen mit der Bundeskanzlerin auch noch Berlin an. Das freut die Kinder!", sagt Andrea Paul, Veronikas Mutter und Mitarbeiterin der Pfarrgemeinde. Sie darf als einzige Erwachsene die 13- bis 17-jährigen Sternsinger begleiten. Aus Sicherheitsgründen. "Die Sicherheitsvorkehrungen sind ziemlich respekteinflößend. Wir werden in der Jugendherberge am Montag von einem Polizeibus abgeholt und ins Kanzleramt chauffiert", sagt Andrea Paul.

Der Besuch bei der Bundeskanzlerin ist natürlich schon etwas Besonderes. Dafür gibt es sogar schulfrei. Nervös sind die Vier aber noch gar nicht. Veronika glaubt, "die Aufregung kommt dann erst, wenn wir die ganzen anderen Sternsinger treffen". Das diesjährige Motto der Aktion lautet: "Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam gegen Kinderarbeit - in Indien und weltweit!" Ein Film von Willi Weitzel brachte den Kindern das Thema näher. Eine Szene blieb Veronika besonders im Kopf: "Da war ein fünfjähriges Mädchen aus Indien, die musste schon richtig arbeiten. Wir waren in dem Alter im Kindergarten beim Spielen!"

© SZ vom 05.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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