Arena in Fröttmaning:Bayern will Zweiter werden

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Der FC Bayern hofft, bald 75.000 Fans in der Allianz Arena unterzubringen. (Foto: dpa)

Der FC Bayern will die Allianz-Arena auf 75.000 Plätze erweitern. In Deutschland wäre dann nur noch das Dortmunder Stadion größer. Zusätzliche Sitzplätze sollen im Oberrang und im Medienbereich entstehen - doch vorher müssen noch ein paar andere Fragen geklärt werden.

Von Karoline Meta Beisel und Markus Schäflein

Wenn es nach dem FC Bayern München geht, dürfen bald mehr Zuschauer als bislang in die Allianz-Arena - nämlich 75.000 statt bisher gut 71.000. Für den Fall, dass München den Zuschlag als Austragungsort der Europameisterschaft 2020 bekommen sollte, hatte die Stadt schon vor einiger Zeit signalisiert, per Einzelgenehmigung mehr Zuschauer hineinzulassen. Jetzt hofft man beim FC Bayern, auch für den normalen Bundesligabetrieb eine entsprechende Genehmigung zu bekommen. "Es wäre schön für unsere Fans, wenn wir diese Möglichkeit für unsere Spiele auch hätten", sagt der Mediendirektor des Vereins, Markus Hörwick.

Laut Brandschutzdirektion der Stadt München dürfen bislang 71.168 Zuschauer in das Stadion. Wie viele Plätze dann aber tatsächlich angeboten werden, hängt auch davon ab, welche Vorgaben der jeweils zuständige Verband macht. Die Uefa erlaubt zum Beispiel keine Stehplätze. Für diese Begegnungen werden Stuhlreihen dort hingebaut, wo bei Bundesligaspielen Stehplätze sind - aber eben deutlich weniger als die Stehplätze, die sonst in diesen Blöcken vergeben werden.

Für die Endspiele der Europameisterschaft setzt die Uefa ein Stadion mit mehr als 70.000 Plätzen voraus, für diese Spiele kann sich München noch bis zum 25. April bewerben. Die dafür benötigten zusätzlichen Plätze sollen zum Beispiel im Oberrang geschaffen werden: "Da gibt es Freibereiche, die optisch sehr schön ausschauen, die wir aber gerne mit Sitzen ausstatten wollen", sagt Markus Hörwick.

Weg mit den überdimensionierten Abständen

Auch ein überdimensionierter Bereich für Fernsehkommentatoren und deren Gerätschaften, der noch von der Weltmeisterschaft 2006 stammt, soll zusätzlichen Sitzplätzen weichen. Und im Unterrang gebe es einige Plätze mit sehr komfortablen Abständen, dort könne man noch verdichten. So entstehen für internationale Spiele etwa 2000 zusätzliche Sitzplätze. Bei nationalen Spielen in der Bundesliga könnte man außerdem die jetzigen Stehplatzbereiche in den Blöcken hinter den Toren nach links und rechts erweitern - und so weitere 2000 neue Plätze schaffen.

Konkrete Vorlagen zu den Plänen gibt es bei der Stadt noch nicht. Denn es reicht nicht, 4000 zusätzliche Menschen im Stadion unterzubringen - diese zusätzlichen Gäste müssen auch anreisen. Sei es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem eigenen Auto, das sie dann irgendwo abstellen müssen. Beim Planungsreferat heißt es, man habe mit den Gesprächen gerade erst begonnen. Ob sich die Pläne des Vereins verwirklichen lassen, könne man erst beurteilen, wenn man einen konkreten Vorschlag auf dem Tisch habe, so Referatssprecherin Karla Schilde.

"Priorität hat die Sicherheit"

Beim FC Bayern hofft man, alle Unterlagen bald vorlegen zu können - dann könnten vielleicht schon zu Beginn der kommenden Saison 75.000 Zuschauer zu den nationalen Spielen kommen. Der Verein sucht schon seit geraumer Zeit nach Wegen, mehr Menschen den Besuch der ständig ausverkauften Heimspiele zu ermöglichen. Die Nachfrage ist so groß, dass der Klub schon in Erwägung zog, Dauerkarteninhabern die Tickets zu entziehen, wenn die Scanner an den Eingängen eine zu seltene Nutzung der Tickets beweisen. Aber übereilen will man, was den Ausbau angeht, nichts: "Da gibt es jetzt nicht unbedingt Druck", sagt Hörwick, "Priorität hat die Sicherheit."

Die Allianz Arena wurde seit ihrer Eröffnung im Mai 2005 schon mehrfach erweitert - und ist mit ihrer jetzigen Kapazität das drittgrößte Stadion in Deutschland nach dem Signal Iduna Park in Dortmund und dem Berliner Olympiastadion. Wenn der FC Bayern mit seinem Vorhaben Erfolg hat, könnte sich die Arena in dieser Statistik sogar auf Platz zwei schieben.

© SZ vom 23.01.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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