Ameisenplage in München:Kampf gegen die Krabbeltiere

Ameisenplage in München: Viele Kinderspielplätze sind betroffen. (Foto: Christoph von Beeren)

München leidet unter einer Ameisenplage. Da zahlreiche Spielplätze im Stadtgebiet befallen sind, sperrt die Stadt in den kommenden Wochen die Anlagen und greift zur chemischen Keule. Verträglichere Methoden hatten sich als nicht effektiv erwiesen.

Zur chemischen Bekämpfung von Ameisen sperrt München in den kommenden Wochen zahlreiche Spielplätze im ganzen Stadtgebiet. Das Baureferat muss nun offenbar doch zu drastischen Mitteln greifen, um der Plage Herr zu werden. Der Befall durch die Insekten habe kontinuierlich zugenommen, heißt es in einer Mitteilung aus dem Rathaus: "Einzelne Flächen sind mitunter so stark befallen, dass sie bei sonnigem Wetter kaum mehr benutzt werden konnten."

Lange Zeit hatten die Stadtgärtner nach Alternativen gesucht, um den Einsatz von Chemikalien auf Kinderspielplätzen zu vermeiden. Doch am Ende erwies sich keine der von den Fachleuten getesteten Methoden als effizient genug.

Die chemische Keule wird aber mit Bedacht geschwungen. Die eingesetzten Mittel wurden bereits in den vergangenen drei Jahren in den Außenanlagen verschiedener Kindertagesstätten getestet - nach Absprache mit den Eltern und den zuständigen Referat für Bildung und Sport sowie für Gesundheit und Umwelt; der Test lief außerdem auf verschiedenen öffentlichen Spielplätzen.

"Auf Sandflächen werden die Ameisen mit einem Mittel auf der Basis von fossilen Meeresalgen vergrämt", erklärt ein Stadtsprecher. "In die Ameisennester wird gezielt eine zugelassene chemische Substanz gespritzt." Mit diesen Arbeiten wurde ein zertifiziertes Fachunternehmen für Schädlingsbekämpfung beauftragt, dessen Einsätze zusätzlich kontinuierlich von einem öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen überwacht wird.

Der Kampf gegen die Ameisen startet bereits an diesem Dienstag und soll noch bis zum 12. Juli fortgeführt werden. Die betroffenen Spielplätze müssen bis zu drei Tage gesperrt werden, sie werden in dieser Zeit mit Warntafeln versehen und darüber hinaus durch zusätzliche Kräfte der Grünanlagenaufsicht bewacht.

© SZ vom 18.06.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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