Am Rotkreuzplatz:Ausgesperrter Hund stirbt auf heißem Balkon

Der quälende Todeskampf eines vergessenen Hundes in der prallen Sonne dauerte etwa drei Stunden. Als die Polizei die Bulldogge schließlich retten wollte, war sie schon verendet. Für die 20-jährige Besitzerin des Tieres dürfte das ein juristisches Nachspiel haben. Am Montagnachmittag hatte sie ihren Hund auf dem Balkon einer Wohnung in der Nähe des Rotkreuzplatzes ausgesperrt. Das Tier hatte dort keinen Schatten, um sich vor der Sonneneinstrahlung zu schützen. Wie die Polizei berichtet, beobachtete ein Nachbar besorgt das angestrengt hechelnde Tier. Als die Bulldogge schließlich umkippte, rief er die Polizei.

Wenige Minuten später stand eine Streife vor der Wohnungstür, klopfte und klingelte - aber niemand öffnete. Daraufhin riefen die Polizisten die Feuerwehr, deren Einsatzkräfte die Tür aufbrachen. Obwohl keine laute Musik durch die Wohnung schallte, hatten die 20-Jährige und ein 19 Jahre alter Freund das Klopfen und Klingeln angeblich nicht gehört. Laut Polizei seien sie "überrascht" gewesen, als plötzlich Einsatzkräfte im Flur standen. Die gingen sogleich weiter zum Balkon, um nach dem Hund zu sehen. Doch es war schon zu spät, das Tier lag tot auf dem Boden. Neben dem Hund stand ein Trinknapf, er war leer. Die Kriminalpolizei ermittelt nun gegen die 20-Jährige und den 19-Jährigen. Wie sie den Hund so lange vergessen konnten, ist unklar, laut Polizei waren die beiden zumindest nicht betrunken. Beide leben zwar in München, aber offenbar in einer anderen Wohnung. Das tote Tier wurde ins Krematorium des Tierheims gebracht.

© SZ vom 28.06.2017 / tbs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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